Berlin – Trier – Recklinghausen

… 29. Juli und immernoch im HEIMATLEBEN, – momentan bei Partner Georg in Trier.

Sorry dass ich so lange mal nichts geschrieben habe hier, – Zuhause in vielen Städten, mal Draußen im Zelt, mal bei guten Freunden gehts mir einfach gut, auch ohne großes Geld.

Ich will zurück nach RUSSLAND, nach Asien…. aber dann per Anhalter mit dem Rucksack.

Suche noch Arbeit, Geld und Visa 🙂

Bleibe drann …

Winterkälte, Sehnsucht, Erfüllung, Heimat.

Einige Tage nach dem Friedensmarsch, von Prag den Flixbus nach Nürnberg, dort Couchsurfen und Geschichten erzählen, meine Währung, um ein deftiges Essen spendiert zu bekommen. Wieder weiter, Internetbuchungen mit den letzten Geldern meiner lieben Spender nach Frankfurt brachten mich zu Weltenbummlerkollege Reiner (wir waren damals im Kleinbus durch Albanien & Kosovo), dann weiter nach Trier wo schon Freund Georg (65) wartete; für fast 80€ quer durchs Land, Wanderwagen sei Dank, denn der kostet im Frachtraum der Busse nochmal fast den doppelten Fahrpreis.

Jetzt hinter Gardienen und ganz dicken Wänden eines 130 Jahre alten Stadthauses in der dichtbesiedelten, südlichen Trierer Innenstadt, habe ich ein weiches, warmes Bett.
Schaue raus und könnte mir vorstellen mal ein ganzes Jahr zu bleiben, brauche neue Konzepte im Wanderleben, brauche natürlich auch Geld aber eben auch, – und das ist noch wichtiger: Zeit.

Ich bilde mir eben ein dass es läuft, dass ein Sponsor weiterhin und sicher das Wanderleben aufgreift, meine Lust und Kraft nutzt um daraus entweder eine Mediennummer zu machen, oder es privat mit mir teilt, mitwandert, oder einfach so das Abenteuer „fördert“.
Ich werde sehen.

Der Friedensmarsch hat Prag auch schon längst weiter in Richtung Brünn nach Südosten verlassen, leider ohne mich.
Ein riesiger Weltatlas liegt offen auf dem dicken Teppich vor mir, ich recherschire fieberhaft in neuen Zahlen über Einwohner afrikanischer Länder und deren Städte, überall Wachstum ohne Ende dort, alles wächst immer weiter. Das ist Thema meines analogen Websitprojektes www.metropolen-der-zukunft.com
Gibt also sehr viel zu tun, auch Literatur und viele Gespräche, sowie gängige Medien der Politik und Gesellschaft fesseln mich.
Wichtig: Ich muss täglich möglichst viel gehen, mindestens 4-5 Kilometer, bestenfalls 15.
Ziehe meine oft gleichen Runden durch die Trierer Altstadt, durch die 1800 Jahre alte Porta Nigra, und überlege hin und her, wie es mit der Menscheit weitergeht; Trump – Petry – Pegida, und so weiter, in Russland glaubt jeder dritte, die Homosexuellen seien die größte Bedrohung ihrer Welt … 
Meine Berechnungen zu den größten Städten der Zukunft, als auch die Idee ein Buch über’s Anthropozän zu schreiben, dem aktuellen Zeitalter einer entnaturalisierung technomorpher Menschheit, analog zur Menschlichkeit selbst.

Also ganz viel Kopfkino, und ja, ach so…. da gibt es eben noch diese letzten, so tiefgreifenden Erlebnisse mit Wanderwagen auf dem Civil March for Aleppo, sowie ganzer sechs Jahre Wanderleben überhaupt.

Es soll weitergehen, aber eben etwas besser abgesichert. Bin ja sehr unabhängig mit Zelt und allem da Draußen, aber nun möchte ich bald in Japan, China, Brasilien, oder in Afrika wandern, vielleicht auch Systemreisen, so wie ich das Wanderleben mal vor Jahren plante; systematisch jedes Land, und darin jede Region (Provinz, Bundesstaat) dokumentieren als Backpacker, ganz nah bei Land und Leute.
Entscheidet sich je nachdem was die Sponsoren wünschen, ich bin offen und bereit.

So, ich schreibe jetzt somit recht oft aus dem „Heimatleben“ – dem so wichtigen Gegengewicht zum Wanderleben, lade mich auf mit Sehnsucht und dokumentiere die Zeit, ja Zeit, die ob Wander oder Heimatleben das zentrale Element des Glücks ist.

Warten auf’s neue Visum…

… und: Ja, auch noch Geld verdienen für die nächste Mega-Wanderung; 8.670 km durch Nord Asien, Sibirien, bis China…

Keine Ahnung wie ich das schaffe, bräuchte eigentlich über 9.300 € für die 12 Monats Tour, (Pro Tag – 25€) weil im Russischen Winter oft eben auch ein Motel/Hotel bei minus 40 Grad längs der Straße nahezu überlebenswichtig ist.

Also, dann fange ich mal an:

Arbeit als Baumpfleger, Fäller oder Schnittarbeiten im Garten gesucht. Wer kann mir & dem Wanderleben helfen?

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11 Jahre war ich Baumpfleger und weiß welche Äste raus müssen. Kann gut klettern aber auch geschickt Bäume fällen.

Natürlich hab ich als Berufs-Wandersmann kein Auto, sowie keine Ausrüstung für Baumschnitt und Gartenarbeiten, und bin auf eure Geräte angewiesen, kann aber gut improvisieren und reise gern mit Bus oder Bahn an, primär im Raum Ruhrgebiet, aber eben auch überall, sofern es sich etwas lohnt. (Berlin, Frankfurt, München, Schweiz …)

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Hilf dem Wanderleben: Ich suche Arbeit in Garten und Bäume oder Heckenschnitt. Habe 11 Jahre Erfahrung damit.

Und ganz besonders gern:

VORTRÄGE über das Wanderleben, – Leben im Zelt, Draußen bei Wind & Wetter.

Wie geht sowas, was ist nötig dafür, was nicht.

Aussteigen? Fernwandern? Worauf kommt es an beim „lange mal weg sein“?

Ich besuche euch Bundesweit und halte auf SPENDENBASIS einen Vortrag über Fernwandern, Ausrüstung, RUSSLAND, Draußen (über)leben, Land und Leute, Wissenswertes, Persönliches.

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Ein Leben unterwegs... wie geht das? Seit Jahre verbringe ich meine Tage überall im Zelt und mag gern darüber vortragen; Fragen um Fragen, und ich weiß einige Antworten.

Was bedeutet Fernwandern für Dich, oder wem auch immer? Was braucht man (oder Frau) für so ein „komplett anderes Leben“ – da Draußen in totaler Freiheit, aber sauber bleiben, was und wie Essen, wie schläft es sich gemütlich in der Wildnis ?

Ach so, da wäre auch noch RUSSLAND, dieser kontinental-große Superstaat, den ich eine lange Zeit intensiv auf 1.763 km durchwandert habe… unendlich viele Eindrücke sammeln konnte, Abenteuer erlebte, viel Langeweile hatte auf den unendlichen Pisten, und so verschiedene Menschen antraf… ohne die Sprache vorher zu lernen, zu verstehen…

Darüber will und kann ich sehr gern berichten!

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Bin ich eigentlich schon ein Russland Experte? Ich denke ja, kenne das Land in und auswendig, war mittendrinn so lang, so weit und werde bald noch viel tiefer vordringen in die Fernen des größten Landes der Welt.

Wer kann mir helfen und lädt mich ein zum Vortrag ein (DVD oder Beamer) ? Kann einige interessierte Leute organisieren und lässt mich eure Zeit bereichern?
Ich denke das jeder mit einer Spende, anschließend der Sache wirklich hilfreich wäre, darüber hinaus den „Deutsch Russischen Freundschaftslauf“ als gesellschafts-politisches Projekt fördert und somit sicherlich Gutes tut.

Gern auch ganz offiziell für Institutionen, Vereine oder Kultureinrichtungen jeder Art, ich reise Bundesweit an und hoffe jetzt so sehr dass es funktioniert: Das Projekt Wanderleben trägt sich selbst, finanziert sich selbst, – solang ich noch im Lande bin …

Der Zeitplan: Am 01.02.2017 starte ich mitten im Russischen Winter, bei minus 35 Grad weiter, weiter und weiter – bis Wladiwostok, wo Russland zu Ende ist.
Also noch einige Monate hier in Deutschland, um noch einiges zu schaffen.

Ich freue mich auf Meldungen, Einladungen, Fragen….

Der Jens – momentan im „Heimatleben“.

Wanderleben/Heimatleben

Wieder ZUHAUSE, angekommen in RECKLINGHAUSEN, da wo ich vor vierJahre in Richtung Santiago de Compostela ins Wanderleben aufgebrochen bin.
Und jetzt, 9363 Kilometer weiter durch acht Länder, pausiere ich mal wieder dort wo ich all die Kraft finde für das Leben unterwegs, einerseits wegen der Visa für Russland, anderseits weil ich auch die Heimat brauche; Wanderleben – Heimatleben…. das eine braucht das andere….

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Mittendrinn, wieder Daheim. Jetzt brauche ich Familie + Freunde und organisiere die nächste Etappe durch Russland.

„Glücklich in der Ferne ist nur, wer Heimat im Herzen trägt“  – ein Zitat von mir selbst, und nahezu Standart Antwort auf einer der häufigsten Fragen die mir gestellt werden.

Heimat: Eine Verortung von Vertrautheit, einerseits in mir selbst; – fühle mich in mir selbst Zuhause – könnte somit vielleicht für immer unterwegs bleiben.
Anderseits bin ich bei der Familie wilkommen, bei all den Freunden, meiner Taverne, dem Stammlokal im Stadtteil Recklinghausen-Süd.
Das alles ist Heimat, Vertrautheit, Erinnerungen, aber auch etwas Verantwortung; so braucht mich die Mama immer wieder mal in der Nähe, Neffe Ben (6 j.) vermisst seinen „Onkel Jens“ immer ganz gewaltig, und der beste Freund Georg in Trier braucht auch nicht mehr nach Russland reisen, stellt schonmal den Champus kalt wenn ich komme freu

Jetzt sind erstmal drei, vier Tage nichts und wieder nichts angesagt, einfach ankommen..

Dann gehts aber wieder los, muss rann und Geld verdienen, mich um’s Visum kümmern… hoffe ja Adnan aus Cheboksary (Tschuwaschien/Russland) hat irgendwas erreicht.
12 Monate mindestens brauche ich für die übrigen 8670 km von Kazan nach Wladiwostok, am besten 14 Monate. Währe dann länger von der Heimat fort als je zuvor…

Kazan…. oh je, war noch kurzem da, alles noch so frisch, so gegenwärtig.
Letzte Nacht im heimischen Gästebett des Elternhauses träumte ich von den weiten Horizonten der letzten Monate, wache auf und mich grüßt Haushund „Else“….
Der Flug war sehr schön, hatte tolle Sicht erst auf Moskau dann auf Düsseldorf… und nun auf Mamas Gardienen, in der Gemütlichkeit Zuhause.
Draußen regenet es.

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Warten in Kazan auf den Flieger nach Düsseldorf. Die letzten freien Tage in der Wolga-Stadt waren herrlich, konnte schön runterfahren, viele Leute treffen und hier und da mein Lager aufschlagen nach einem Bad in der Wolga.

In Kazan hätte ich noch im Hostel bis zum letzten Tag bleiben können, für lau, einfach so. Aber bei all den sandigen Wolgastränden bei 35 Grad Spätsommerhitze, streifte ich mit Wanderwagen den ganzen Tag umher, traf Leute und sprang immer wieder in den Fluss.
Urban-Camping ist in Kazan ganz leicht, überall gibts Buschland, Gestrüpp und genug Deckung zum zelten in kühler, aber milden Sternennacht.

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Zelten neben dem Flughafen von Kazan. Noch eine Nacht und morgens dann gehts über Moskau nach Düsseldorf. 30 km weiter sieht man noch die Metropole Kazan in der Ferne.
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Der Wanderwagen im Flugmodus; alles kompakt und fest. Saftige 150€ als "oversized" Gepäck kostet die Nummer noch extra. Mein letztes Geld ist somit nun auf und davon....

Den Wanderwagen muss ich mitnehmen, weil viele Reperaturen angesagt sind, aber auch für die Vorträge übers Wanderleben, wo mein Haus auf Rädern zum anfassen vor Ort ganz interessant sein dürfte.

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Moskau aus 5000 Metern Höhe; mit etwas Mühe sind die Wolkenkratzer vom Moskau City, sowie der 548 Meter hohe Ostankinow Fernsehturm zu erkennen.

Und natürlich wieder Moskau: Die 16 Millionenstadt breitete sich fantastisch unter ca 5000 Meter im Landeanflug aus, welch Erinnerungen dort vor fünf Wochen durchgewandert zu sein, jetzt landete ich hier um weiter nach Düsseldorf zu jetten. Im riesigen Flughafen gabs schonmal keine einzige Zeitung in Englisch oder gar Deutsch… ein Bier für 5 € verkniff ich mir dann auch. Das allerletzte Geld reicht gerade noch für das erste Bier im Stammlokal, noch fern in Recklinghausen.

So, das war die erste Russland – Etappe. In drei-vier Monaten gehts wieder weiter und zwischendurch berichte ich hier weiterhin aus dem „Heimatleben“ in stetiger Vorbereitung auf’s Wanderleben. …. 8.670 km durch den Sibirischen Winter/Sommer, Unendlichkeit…. bis nach China …

… Wanderleben/Heimatleben …

Gehört untrennbar zusammen: Wandern & Heimat ergänzen sich in ihrer jeweiligen Länge, – oder Kürze; sechs Tage bin ich jetzt bei der Familie in Recklinghausen, dank Billigflieger mal ganz kurz bei den Lieben, oh mann, was für ein Schnitt, was für eine Wohltat diese Pause vom so geliebten Weltweg da draußen…

Ja, Dinge die wir lieben brauchen auch Distanz. Gelegentlich, unregelmäßig und diplomatisch.

Ein volles Jahr im Wanderleben wäre das maximale, ein paar Monate Zuhause (Heimatleben) eben auch, und es kommt mir dann doch zu kurz vor diese sechs Tage Daheim, zu viel wollte ich noch machen, soooo viel hab ich auf dem Herzen. Aber morgen am Samstag Mittag geht er wieder, der Flug zurück nach Tallinn, zurück ins andere Leben…

Wie erwartet mit Freud und Leid; die müßigen Abschiede von der Familie, mittlerweile in Routine nicht mehr so schlimm, sowie die Vorfreude auf Zelt, Straßen, fremde Sprachen, weite Landschaften …

Das höchste Glück des Fernwanderers ist seine Heimat; zum einen in mir selbst, sodass ich in mir Zuhause bin und somit sehr mit mir im reinem. Viele weit Reisende suchen sich selbst, suchen und suchen, ja laufen, fahren, rennen weg vor sich selbst.
Die Probleme, die Sorgen aber kommen mit, wobei eben das weg-sein in diesem Fall was gutes ist, wenn auch nicht eine finale Lösung für Alles.

Ich habe mich schon gefunden, will ja nicht von Zuhause weg, sondern nur hinaus in die Welt …

Ein Fernwanderer sollte sich schon gut kennen, sollte sich mögen können, entgegen der landläufigen Meinung „gehe weit hinaus und finde Dich“, um wirklich da Draußen glücklich zu sein.

Andernfalls kann eine Fernwanderung wirklich ein Heilmittel sein; der Jakobsweg zum Beispiel hatte mir auch so sehr geholfen zu entscheiden was ich wollte. Nun bin ich hier.

Freund Georg ist übrigens auch seit gestern los: Er läuft mit frischen 65 nun in die Rente, von Trier die 2300 km nach Santiago (Spanien) in über drei Monaten Wanderzeit. Er rief gerade noch an von der Front, allerdings mit Klagen über Schmerz an den Füßen und leerem Bauch, da kein Frühstück um sechs Morgens….
Dank Wanderwagen passiert mir sowas nicht so schnell, und werde ihn morgen wiedersehen, meinen Weggefährten seit über 7600 km, im Dorf Jäneda abseits vom Flughafen Tallinn.

Morgen Abend bin ich dann wieder in der anderen Welt …

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Auch Zuhause tut sich was: Die Recklinghäuser Zeitung berichtet vom Wanderleben.
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Auch die "WAZ" berichtet übers Wanderleben auf einer halben Seite. Je berühmter mein Projekt wird, um so besser schaffe ich ihn: Den "Deutsch-Russischen Freundschaftslauf, 10500 km durch Russland.