Lange Wanderungen durch tiefe sommerliche Wälder im nördlichen Saarland, zusammen mit Partner Georg, die Zeit vergessen.
Was ist schon Zeit?
Ich habe sie, kann mir kaum irgendwas da Draußen in den Städten der Menschen leisten, fühle mich eben hier so wohl, brauche nur Essen und Trinken, was ja auch ganz wenig kostet.
Den ganzen Tag steigen wir über moosige Wege und Felsen die Anstiege durchs Waldland, wundere mich wie weit und vor allem menschenleer das kleine Saarland hier in seiner nördlichsten Ecke ist; mit 2500 Quadratkilometer nicht mal 10% so groß wie NRW, und 1 Mio Einwohner stark sogar dicht besiedelt, stelle ich fest wie viel Platz dennoch hier ist. So groß, so weit das ruhige, stille Land.
Da kommt schonwieder ganz große Lust auf das zelten in freier Natur auf. Hier ganz weit in den westlichsten Ecken Deutschlands, in und um die uralte Römerstadt Trier, eine Zuhause, eines von drei …
Die 2075 Jahre alte Römerstadt ist schon lange eine meiner Heimaten, dort wo Jakobsweg-Freund Georg mich mitten in der wunderbaren Stadt so gut beherbergt, dass es mir fast schon zu komfortabel vorkommt; ein weiches, großes Himmelbett, ein eigenes Zimmer hinter dicken, 115 Jahren alten Wänden einer zentralen Stadtwohnung.
Auch hier nehme ich mir alle Zeit, schlafe immer an die 10 Stunden, gehe meine vier Kilometer durch die Stadtmitte, dehne die Zeit noch zusätzlich bei einem täglichen Espresso im Stammcafe Christies, mitten zwischen Hauptmarkt und alter Domkirche, denke nach über das gute Leben, … ich bin ein Minimalist, habe Zeit, erkenne das es genau darauf ankommt.
Mittags erledige ich einige Jobs im Internet, schreibe an Dingen die mich sehr bewegen: Demografische Arbeiten von migrationsbewegungen in Afghanistan oder China, bis zu Bevölkerungsprognosen deutscher Städte, australischer Bundesstaaten oder indischer Provinzen.
Mein Wanderleben eben, jetzt in Trier, bald wieder bei der Familie im Ruhrgebiet. Dazwischen sonstwo, wo es mich hintreibt wenn ich am Freitag den Daumen an der Auffahrt zur Moselautobahn in den Wind halte …. wer nimmt mich mit Richtung Norden. Endziel: Ruhrgebiet, eine Woche bei der Familie.