Ein Glück, dass ich bald Geburtstag habe, somit spenden mir die Familie ein paar Euros um in dieser Kostenfalle Griechenland zu überleben …
Selbst ganz Europa beißt sich momentan die Zähne aus an diesem schwarzen Loch, dessen Ansprüche tatsächlich dem astronomischen Dimensionen näher kommen mag als ihm selber lieb ist. – Nicht nur bei den Kaffe Preisen ….
Fast 17 Euro für die letzten Kilometer spende ich dem fiskalen Dilemma um heute nach Athen zu kommen, aber genug mal wieder über Geld und Gier gelästert….. darauf kommen wir notgedrungen ja noch oft genug …
Athen, das findet sich überall im Land auf den Straßenschildern und lässt erahnen, dass Griechenland ein zentralistisches System ist, mit einer Primaten-Hauptstadt, einem dominanten Über-Zentrum.
So sieht es auch aus; wie grober Brei kleben sich die allesamt Cremeweißen Häuser die Berghänge hinauf, die das “attische Becken” in der die Stadt gebettet ist, umgeben. Nur nach Süden bleibt das breite Feld, welches nur ansatzweise an ein Tal erinnert, offen. Somit hat Athen eine ganz spezielle Wetterlage, gut geschützt von allen Seiten durch die Berge, aber immer mit Südwind, wegen des offenen Meeres dort.
Das bedeutet 348 Sonnentage im Jahr, eines der besten Vorraussetzungen für eine tolle Lebensqualität, – sollte man meinen. Stimmt(e) ja auch, bis 1950 galt die Stadt seit je zuvor als Fluchtpunkt wintersensibeler Reisender. Athen war damals bekannt und beliebt bei Schriftstellern, Künstlern oder anderen Prominenten seines lieblichen, urbanen Klimas wegen.
Doch wie soll es anders gekommen sein, als das Auto einzug ins individuelle Leben eines jeden Bürgers hielt…?!
Seit 1960 gilt Athen dann auf einmal als “urbane Hölle”, wildes Wachstum, viel zu kleine Straßen und die Zahl der Einwohner stürmt ins Unermessliche hinauf, mit ihnen eine dramatische Automobilisierung, die heute der Stadt fast eine Million Karossen beschert.
Heute, nach seiner 5000 jährigen Geschichte, ist Athen größer und gewaltiger als es je war, wenn auch nicht mehr so mächtig wie einst.
Es ist eine schlichte Stadt mit immer den gleichen, sich unendlich wiederholenden Beton-zweckbauten aus der Zeit der 50er und 60er Jahre. Sowohl ganz altes, ja antike Bausubstanz ist entgegen jeder Erwartung genau so selten wie nagelneue, moderne Gebäude der jüngsten Zeit.
Vielleicht frisst auch die schiere größe der Stadt ihr Bild, kilometerlang diese fünf bis sechs stöckigen, oft unverputzten Beton-Wohnsilos erlauben kaum irgendeine Weitsicht.
Deshalb sehe ich nie diese Akropolis, der berühmte Felsberg mit Tempel obendrauf, inmitten der Millionenstadt.
Athen hat durchaus seine Reize, vor allem in historischer Hinsicht und einiges zu bieten. Aber man muss wissen wo was ist, um nicht im gesichtslosen Allerlei blätternden Betons verloren zu gehen.
Ein Vergleich mit Rom oder Paris wäre da nicht fair. Athen war und ist wohl bescheidener; huldigt der zentralen Rolle seiner Akropolis in einer eigentlich ehrenwerten, städtebaulichen Zurückhaltung.
So ist es seit langer Zeit verboten, markante oder zu hohe Gebäude in das weite Stadtbild zu setzen, keine zu gewaltigen Plätze sind erlaubt, um das Bild der zentralen Akropolis zu wahren. Und selbst der Regierungssitz wirkt schon fast provinziell im Vergleich zu anderen (siehe den pompösen Gigantismus von Skopje im kleinen Mazedonien) was irgendwie symphatisch, bodenständig wirkt.
Zumindest rein architektonisch betrachtet (!!!)