Giechenland (15.06.2015)

Mit mehreren Fahrern tingel ich Stück für Stück durch’s Land, kann teils kaum irgendwas verstehen, da keiner Englisch kann, aber für Späße und dem nötigsten reicht es auch so. Ich bekomme sogar eine eiskalte Dose Bier auf die Hand. Die Griechen scheinen wirklich ganz anders zu sein, sind sehr hilfsbereit und unkompiziert. Ganz anders als noch die Italiener…. Somit schaffe ich es heute zum Tagesziel Larissa, weit im Landesinnern gelegen.

Griechenland (15.06.2015)

Hallo Blume, hoffentlich geht’s Dir so gut wie Du auch aussiehst …. schmoren am Straßenrand bei 37 Grad, in der Sonne -wo ich notgedrungen stehen muss, sogar um die 50 …. alle paar Minuten plämpert mal ein Auto vorbei… ich stehe hier und weiß nicht wie ich das noch aushalten soll…. die Hitze knallt immer härter, ich bewege mich kaum, aber es läuft, der Schweiß läuft einfach so; die Beine nass, die (lebenswichtige) Mütze trieft…. eeeendlich hält einer…. jaaaa, es gibt Fahrtwind….

Griechenland (15.06.2015) Ort: Servia ( 5.000 Einwohner )

Mann, was hab ich gut geschlafen hier auf dem Hügel, weit hinter Kozani…. gestern noch bin ich mit meinen 25 Kilo Gesamtgepäck satte fünf Kilometer gelatscht, nur raus aus der Stadt, nachdem ich dort um einiges Abgezockt wurde: Unglaubliche 5 € sollte ich für ein großes Bier in einer Bar am Ortsausgang berappen…. üblich wären eigentlich drei oder noch weniger…. selbst der Cappuccino knallt hier mit unrealistischen drei Euro aus jedem Verhältniss. Die Griechen haben also nicht wirklich gelernt, verlangen Fantasiepreise als sei die Party immernoch voll im Gange. – Das haben mir so die Einheimischen selbst erzählt! Wobei -wenn man weiß wo, findet sich auch günstigeres für Leib und Magen; ein Gyros Pitta auf die Hand brachte mich gestern fair für 2,30 € über den Abend. Naja, aber eben nur wenn gewusst wo …. Kozani jedenfalls, ist als ein völlig unübersichtlicher Häuserhaufen alles andere als einfach. Ich verlief mich permanent, kaum irgendwelche markanten Bauwerke helfen zur Orientierung. Also besonders schön sind die griechischen Städte bisher nicht geraten, da schwingt noch eine gewisse Verwöhntheit aus den Tagen Italiens mit.
(Bild: Bis Servia trampe ich, wo ein Lidl-Markt billig und lecker ein fettes Frühstück (Schafskäse, Orangensaft aus Deutschland, und gutes Brot) sichert, trampe dann weiter über tolle Straßen durchs Land Richtung Süden)

Griechenland (14.06.2015) Stadt: Kozani ( 43.000 Einwohner )

Mein erstes Bild aus GRIECHENLAND, wo ich jetzt etwas länger bleiben werde; anderthalb Monate in einem Land mit über tausend Inseln ( sieben davon besuche ich ) und einer reichen Kultur die sich erstmal nicht sofort in ihrer ganzen Wonne und Pracht einem aufdrängt; angekommen bin ich zuerst per Anhalter im Ort Florina, ganz, ganz oben in Nordgriechenland, einer überraschend lebhaften Kleinstadt mit 18.000 Griechen die wohl alle auf einmal auf Familienausflug in die belebte Flaniermeile mit all ihren schicken Bars und Cafes sind. Hier schaffe ich es mal wieder ins Internet zu kommen, funke meine Mama und Freund Georg an, bin aber zu unruhig um großartig hier zu posten, ziehe weiter an den Ortsrand und versuche zu trampen. Nachdem mir gleich drei Fahrer erzählten, in die komplett falschen Orte zu fahren, freue ich mich zum einen über die Bereitschaft der Griechen, mich mitzunehmen, (Trampen funktioniert also hier) zum anderen stelle ich fest, dass mein Ziel Kozani zu kompiziert erreichbar ist, und ich doch mal den Bus teste. Was mag der hier kosten? 8,60 € latze ich für die 91 Kilometer nach Kozani, zahle das und reise durch ein herrliches Land mit Weitsicht über goldene Kornfelder, die sanft hügelig in diesiger Ferne hoch in die Berge aufsteigen. Vor Kozani, was immernoch inmitten des nord-griechischen Landesinnern liegt, staune ich über einen Kohle Tagebau mit Ausmaßen wie ich sie von Garzweiler in meiner Heimat kenne; Kilometer weite und sehr tiefe Gruben, ja ganze Senken erstrecken sich schichtweise aufgegraben bis zum Horizont. Daneben, hier und ganz fern, dampfen gewaltige Kraftwerke aus ihren Kühltürmen. Griechenland funktioniert ja doch ganz autark. Mittlerweile suggerieren die Medien seit ei iger Zeit, dass hier nahezu nur Wüste, Akropolis und Armut zu sehen wäre… naja, schon etwas kurz gefasst, aber ich bin einfach unglaublich gespannt auf dieses Griechenland wie es heute wirklich ist ….

(Bild: Blick vom Zelt nahe Kozani. Auf einem der vielen Hügel, spärlich bewachsen mit Wacholdersträucher, Buscheichen und Gräsern, finde ich wieder einen Panorama Platz mit Fernsicht. – Nur eine Dusche fehlt jetzt wirklich)