Einfach cool, die Überschrift auf “Tagesschau de” zur Lage der Verhandlungsbasis zur Griechenlandhilfe….. wieder mal ein Limit setzen, und dann?
Ich könnte jetzt kilometerweit ausholen darüber, will aber nicht, brauche auch nicht, die Medien versorgen uns sicherlich schon genug damit. Nur über’s Essen will ich mich auslassen, muss es auch, genauso wie ich ja eben täglich essen muss. Leider.
Also: “Bis hier hin! Und so weiter“….. galt eben auch beim Essen hier, aber irgendwann reicht’s…..
Denn in Griechenland als Reisender wie ich es bin, ist man angewiesen auf’s Futter aus den Supermärkten, kann eben nicht, oder kaum in Restaurants gehen, die sind ja bekanntlich viel zu teuer. Kochen geht auch nicht, da ich keinen Kocher noch zusätzlich schleppen kann. Also Fertigkram aus dem Supermarkt, wie eben in allen Ländern (Spanien, Frankreich, Italien, usw) zuvor, was auch gut ging. Nur eben hier nicht: Ich bin es leid seit Wochen den schlechtesten Kartoffelsalat, die schlechteste Salami, die ranzigste Mortadella (oder was Ähnliches) runterwürgen zu müssen. Der Feta (Schafskäse) ist aber gut, na sehr gut sogar, aber unverschämt teuer (zwischen 2,50€ und 4,50€ das kleine Stück aus dem Kühlregal) Obst ebenfalls überteuert: Zwei Pfirsiche ca 1,80€, ein Stück Wassermelone (ca 3 kg) 2,50 – 3,00€, ansonsten gibt es einfach nichts zum essen auf die Hand, die Griechen machen alles selbst, kochen und grillen Zuhause, Außwahl ist in den Märkten sehr begrenzt. Tomatensoße hatte mich im teuren Italien gerettet, die aß ich gern mit Brot. Das mache ich hier auch, da es Tomatensoße im Regal gibt, doch nur die von Barilla aus Italien. Gefällt mir sogar, aber für das Gläschen zwischen 2,50€ bis 3,50€ zu berappen, finde ich unverschämt. Tja, die Griechen, reich an Gemüseerträgen produzieren eben noch nicht einmal tafelfertige Tomatensoße. Somit muss das Zeug (da auch in Griechenland gefragt & beliebt) aus Italien importiert werden, gaaaanz teuer, scheint so. Auch beim Bier sieht’s komisch aus: 50% des Biermarktes im “Bierland” Griechenland werden von holländischen Marken beherrscht, wobei mit Mythos, Fix, und Alpha mehr oder weniger gute, griechische Marken existieren. Mit dem Wein sieht’s finster aus; den trinken die Griechen kaum, oder eher auf dem platten Land; grichischer Wein kennt kaum, oder nur sehr wenig Qualität, worüber sich eben die Griechen selbst schon seit 40 Jahren aufregen. Nur was ändern tun sie nicht.
Naja, somit hungere ich mich durch’s Land, esse dann billig von den Gyros Ständen, die es hier zuhauf gibt. Sollte ja gehen: Fettig, billig und kalorienreich sind sie schon die Pittarollen, gefüllt mit Gyrosfleisch, Salat, Tzatziki und – hab ich gerade “Fleisch” gesagt?
Neee, zu 70% aus Fett oder Schwarte besteht die scheinbar lebensrettende Maßnahme vom Gyros(fett)spieß…. zwar für zwei bis drei Euro zu haben auf die Hand, würge ich mal wieder an den Schwabbel bulgarischer Schweinsschwarten (Griechenland importiert große Mengen Schweinefleisch aus Südosteuropa) und esse letztlich nur die Hälfte davon. Hach…..Aufregung und ja, ich bin es leid…. esse wie ein Hund und das schon seit langem…. warum bin ich so gern bei Tanja in Matala zum futtern gegangen? Da gab’s mal gut bayrisch…. sowas hätte ich jetzt gern wieder. Sorry, aber vielleicht sind die meisten Restaurants besser, aber die kann ich hier im Teuer-Land nicht nutzen. Deshalb ändere ich den Reiseplan: Morgen schwimme ich nach SAMOS rüber, hab das Ticket schon in der Täsch; mit 37 Euro zahle ich nochmal einen Batzen für die (noch, und wohl für immer) steuerfreien Reeder und sage “und tschüss” – ab in die Türkei…..
Bis Mitte August, da komme ich nochmal wieder zurück: Von Istanbul nach Nordgriechenland, weil es neben dieser völlig verpeilten Wirtschaft auch noch was anderes, gutes in diesem Land gibt: Tolle, gastfreundliche Menschen, die ich besuche; Marie in Seres und Sofia in Thessaloniki….. da freue ich mich drauf.