“Viva Polonia” 800 km zu Fuß durch Polen (03.11.2015)

Na, weit bin ich gestern ja nicht mehr gekommen: In Kovalov noch versackt in den Tiefen des Internets, bei feinster Soljanka für fast 3 Stunden. Da schaffte ich nur noch wenige Kilometer über diese mörderische Schmalspurstraße mit ihren fürchterlichen LKWahnsinn, den ich hier zwischen den Dörfern nie erwartet hätte…Polen ist in den letzten Jahren zur totalen Auto-Nation mutiert, mindestens genauso wie bei uns. Jeder der 37 Millionen im Land dürfte seinen Lebensinhalt Nr.1 rund ums Auto verinnerlicht wissen, dermaßen dicht schmettert der Verkehr selbst auf diesen Nebenstrecken nur Zentimeter und pausenlos (!) an meinem Wanderwagen vorbei. Da flüchte ich gern schon um halb vier an den Ackerrand, wohl 200 Meter fernab der Straße und schaue in den fantastisch blauen Himmel der immer mehr an warmen Farben annimmt, im Gegensatz zur Temperatur die merklich schnell fällt. Die Nacht wird kalt. Eis und Raureif on masse schrappe ich am nächsten (eiskalten) Morgen von der Zeltplane, die Eis-steif fast schon zu brechen droht. Selbst auf dem Schlafsack im Innern liegt ein feiner Eisfilm. Kondenzwasser tröppelt mir ins Gesicht. Die erste, echte Eisnacht liegt hinter mir.

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