Türkei (20.07.2015) Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )
Bei all der Geschichte geht der Lauf der Zeit weiter und gerade die heutigen Metropolen hören nicht auf zu wachsen. Zwar ist Izmir als Nummer Drei im Land nicht so überhitzt und extrem wie Istanbul, wächst aber jährlich um 80.000 Einwohner weiter; weit aus dem Hinterland kommen sie, die meisten der recht verarmten Zuwanderer aus den Bergen Anatoliens, aber auch moderne, gut ausgebildete Leute die das Flair der “Ungläubigen” so mögen, wie Izmir weithin genannt wird. Toleranz und Freiheitlichkeit, der kemalistische Laizismus (Attatürks trennung von Religion & Staat) sind hier spürbar. Die Stadt ist sauber, es gibt keine Bettler – als ich noch in Athen war, bettelten ständig überall welche. Ja und Kopftücher, salafistische Rauschelbärte? Mitnichten. Ich bin hier offensichtlich in einem hoch entwickelten Land, weitab von all den Klischees, weitab von Ostanatolien, hier wo die Türkei reicher ist, wo alle hinziehen. Die Muizzine rufen fünfmal laut von den Minaretten, wer will kann hier seinen Islam so laben wie er will, – oder eben auch nicht; hier im “Cafe Simorg” lasse ich mir ein Efes-Bier von einer dürren Transe servieren, schreibe meine Geschichten hier beim WiFi und freue mich in einem so gut gelungenen Land angekommen zu sein…
(Bild: Izmirs Wahrzeichen – der maurische Uhrturm von 1901 und daneben die 241 Jahre alte Yali Moschee, ……die Stadt von oben; Izmir bekommt neuerding auch Wolkenkratzer bis über 200 Meter ins Stadtbild)


