Türkei (20.07.2015) Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )
Ach so, historisches gibt’s ja auch noch zu berichten: Izmir hieß früher einmal Smyrna, gegründet vor 2900 Jahren als Siedlung, 400 Jahre später als griechische Polis im Verbund mit Athen (attischer Seebund) eine der großen Städte der Antike vorrömischer Zeit.
Römisch war Smyrna dann folglich auch und blühte somit über Jahrhunderte weiter, mit allerdings schweren Unterbrechungen; schlimme Erdbeben, als auch Zerstörungsfeldzüge (in Smyrnas Frühzeit) radierten die Frühmetropole mal kurzzeitig von der Landkarte, wurde aber immer neu aufgebaut, wobei hier weniger übrig blieb als noch im früher dahinsichenden Ephesus; große Teile der “Agora” wurden einfach in neuere Gebäude verbaut, alte Quader, Säulen und Steine abgetragen und anderweitig verwendet. Heute klemmt die Agora, das alte, antike Stadtzentrum, zwischen dem Bazaarviertel und der Neustadt recht überschaubar in einem hohen Zaun eingepfercht. Der Eintritt kostet mit fünf Lira (1,70€) nicht viel und die Anlage wirkt gepflegt wenn auch als Baustelle. Säulenteile, Steinblöcke mit Innschriften, erodierte Statuen und eben die gut erhaltenen Kellergewölbe im griechischen Stil, aber stark von den Römern ausgebaut teils als Zisterne mit Wasserläufen, und später als Basillika genutzt, was dem Komplex letztlich vor dem völligen Rückbau bewahrte. Smyrna gewann den Wettbewerb der drei großen Städte, stach Ephesus und Pergamon aus, gewann zentral in mehreren historischen Rollen als großer Naturhafen an Bedeutung und wuchs immer weiter, war einer der ersten und wichtigsten christlichen Zentren seiner Zeit und ganz, ganz viel später die drittgrößte Stadt der Türkei.

