60 km Fernstraße pur…

Seit Kstowo, der letzten Stadt hinter Nischni Novgorod kam einfach nix mehr, endlose Weite und zumindest Tankstellen, die sind gut für den einen oder anderen Energy Drink zwischendurch.

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In der 65.000 Einwohnerstadt Kstowo spührte mich sogar eine Reporterin auf, die aber kein Englisch konnte. Hier konnte ich noch reichlich einkaufen für den langen Weg übers leere Land.

Viel zu erzählen gibts mal nicht jetzt hier ca 65 km weiter in der Kleinstadt Lyskowo, (21.000 Einwohner) die mit ihren Stadtleben und dem großen Kaufhaus mal wieder richtig gut tut.

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Lyskowo scheint von der M7, der Fernstraße zu leben; über 25 einfachste Lokale für Fernfahrer bieten plörrigen Kaffee, und einfaches Essen. Kein WiFi weit und breit, lediglich hier zum Ortsausgang in einer Motel-Spelunke habe ich Glück. (Bild: Ortseingang abseits der M7 hinein nach Lyskowo)

Noch drei Tagesmärsche bis Ceboksary, der nächsten Großstadt, dort will ich drei Tage bleiben.

Eindrücke von der Fernstraße M7, Hitze, viel Kopfkino, und Kilometer, Kilometer, Kilometer ….

Letze Zeit hatte ich zimlich Kopfweh, offenbar wegen der permanenten Sonne, was die Birne auf dauer kräftig einheizt. Ansonsten „läuft“ die Gesundheit wieder ganz super, ich denke das überhaupt dieses tägliche gehen als einer der ursprünglichsten Zustände des menschlichen seins, viele gesundheitliche Probleme einer neuzeitlichen Lebensführung, beantworten kann; ich selber, kaum krank, als auch Freund Georg (65!) – immernoch auf dem Jakobsweg, befreit sich nahezu wunderhaft von alten, endlos-Beschwerden, nimmt ordentlich Kilos ab und entdeckt sich irgendwie neu – oder anders.
Er ruft mich ja täglich (über die günstige Scype-Telefonie) an, berichtet mir von seinen Etappen.

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Panorama von der Wildnis bei Lyskowo, Wiese und Birken, nahezu keine einzige Mücke die stört.... 26 Grad, Zelt offen, Bier noch kalt, viel Essen vom Kaufladen aus der Stadt.

… Außerdem wirds wieder eng: Noch knapp 100 Euro in der Wanderkasse, – selbst für mich zu wenig für die anstehenden etzten drei Wochen Wanderschaft durch Russland.
Bald in Deutschland will ich genug zusammenkriegen für die anschließenden 8.500 km bis Wladiwostok, bin aber jetzt noch auf Kilometer-Spenden angewiesen, die es mich bereits bis hier schaffen ließen…

Noch 371 Kilometer….

Dann ist KAZAN erreicht, das erste große Zwischenziel.

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Wehmut und Freude zugleich; Weil das Visum ausläuft, endet in Kazan der Weg vorläufig, und muss deshalb extra zurück nach Deutschland. Schön aber: Ich sehe die Familie wieder.

Gestern wars echt aufregend: Erstmal hatte ich mein Handy bei Mc Donalds in Niznij Novgorod vergessen, merkte erst einen Kilometer später das Desaster, stand kurz vor einem Herzinfarkt.
Und überhaupt war ja dieser Durchfall schuld; in heller Panik rannte ich aufs Klo, Portemonaie, Tablet-PC, Ladekabel, Notizheft…. war da nicht noch was?
Der Bauch läuft Amok, weniger wegen dem Fast Food, wohl einfach mal so denke ich und in all der Aufregung vergas ich zum ersten mal das Handy zwischen Pommesresten, und all dem mit Ketschup verklebten Papier.

Eigentlich machte es doch keinen Sinn wieder zurück zu rennen…. das Ding ist weg, ganz klar.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, – Ich bin in Russland, und siehe da, schnell wurde ich wiedererkannt und ein liebes, junges Paar führte mich zur Bestelltheke, bekam das Ding zurück… ich bin begeistert.

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Anton Krotov (r.) fiel mein Wanderwagen auf, der Landesbekannte Weltenbummler war schon in jeder der 85 Regionen seines Riesenlandes, sowie in 91 Ländern der Welt unterwegs. Jetzt haben wir uns zufällig hier getroffen.

Wobei mich Anton sogar zu sich nach Hause einlud, zog ich erstmal weiter, trotz Regenwetter treibt es mich recht stark wieder ins Freie, was Anton natürlich verstand, zudem liegt es in unserer Natur als Ewig-Reisende uns auf alle Fälle wiederzusehen; vielleicht sogar in Wladiwostok, wo er bald wohnen möchte…

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In Russland ist einfach alles anders als die alten Klischees.... 500 Rubel liegen vor mir im Gras an der Straße, mein vergessenes Handy bekomme ich wieder, ständig sprechen mich Leute an und laden mich ein....
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Ein Foto mit den Fernwanderer: In Kstowo, ca 25 km außerhalb von Niznij Novgorod, sprechen mich die Leute an, wollen alles wissen übers Wanderleben..