Land ohne Sonne …

15 März, sechs Uhr früh: Schnee rieselt auf Zelt und 12 Std warmer Schlaf sind nun vorbei.

Bis hinters Dorf Kulikowka hatte ich es gestern noch geschafft, so 18 km raus aus Bialystok in der tiefsten Pampa.

Nass, alles ist nass…..  wieder trieft die Zeltplane ohne Ende, packe das nasse Ding ein ohne irgendeine Aussicht auf gesunde Trockenheit fürs geschundene Material, oh je, mein armes Zelt…

Das nächste Couchsurfing ist erst vier Tagen bei Jan in Suwalki, noch 120 Kilometer mindestens bis dahin. Zuvor kommen nun die leersten Weiten auf meinem 870 m langen „Camino Polonia“ – dem polnischen Teil des Weges um die Welt… das Sumpland von Podlachien.

Schmierig knirscht der sandige Lehm unter Sohlen und Reifen, auf und ab geht der Sandweg in Richtung Norden. 70 km weiter östlich fängt schon die Russische Welt an; Weißrussland versperrt mit seine doofen Visabestimmungen den Weg nach Osten…. die 200 km entfernte Grenze zu Litauen ist somit das Ziel.

Ich muss mich wohl dran gewöhnen…. die dauerkalten Finger, die klammen Handschuhe, die feuchten Socken, der permanent graue, jeden Moment sich niederschlagende, düstere Himmel…. das Eiswasser zum Frühstück, einen Kocher habe ich nicht. War zu teuer und braucht immer Gas. (Wie auch jetzt Feuer machen in all dem feuchten Schmodder?)

Doch kalt macht alt; bin gut abgehärtet, abgesehen davon das die Nase täglich literweise läuft, scheine ich recht wiedrestandsfähig zu sein.
Gut auch, Russland ist auch nicht in der Karibik gelegen, und das hier währe nur ein winziger Vorgeschmak…. uff, Wanderleben – Hartleben …..

Letzter Ort vor der großen Einöde: Knyszyn, vielleicht 2000 Einwohner klein, hat ein Lokal mit WiFi…. jaaa, ich glaubs nicht. Schnell posten und mit Mama scypen.

Dann müssen mindestens noch 25 km auf die Sohlen ….

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