Türkei (22.07.2015) Stadt: Bergama ( 66.000 Einwohner )

Tschüß Izmir, ab nach Pergamon, ca 80 km weiter nördlich mit dem “Dolmuş” dem hier üblichen Sammeltaxi für kleines Geld.
Wieder wird klar wie riesig die Stadt Izmir ist, fast eine Stunde dauert die Fahrt hinaus aus einem diffusen Häusermeer, vorbei an die sprießende Satelitenstadt Menemen (wo kommen all die Zuzügler her? Ist die Türkei so groß wie China?) durch Aliağa mit seiner gewaltig Ölraffinerie am Meer und schließlich nach Bergama, etwas weiter im Innland gelegen.
Das war nicht immer so: Vor über 3500 Jahren siedelten hier schon stadtähnlich Gemeinschaften am Meer, was damals noch bis hier reichte. Außerdem sagt die Legende dass hier zu dieser Zeit das Pergamentpapier erfunden wurde (ein aus Tierhaut gemachter, papierartiger Lacken) – daher schon seit je her “Pergamon”.
Auf türkisch heißt das ganze nun Bergama, liegt heute noch genau da wo die alte antike Unterstadt war, ist somit ununterbrochen besiedelt seit ihrer Entstehung. Hier will ich heute einiges machen, lasse aber erstmal meine elende Schulterlast in der Teestube am Busplatz zurück. Sowas läuft in der Türkei immer sehr problemlos. Aber wie so oft läuft so eine Tour immer mit viel gerenne von statten; ohne für jedes bischen gleich ein teures Taxi zu rufen, finde ich es sowieso viel besser, ganz “authentisch” alles zu Fuß zu erledigen. Ganz eben wie vor den Jarhunderten als es noch keine Autos oder Seilbahnen gab. Ja, die Leute hier erklären den Weg und verstehen nicht, dass ich grundsätzlich nicht die so wunderschöne Fahrt mit der neuen, feinen Seilbahn hoch hinauf auf die antike Festung von Pergamon will. Weniger wegen der 20 Lira, (hoch & runter) sondern weil es mir mehr Freude macht den ganzen Berg selbst zu bezwingen. So haben es ja zur antiken Zeit auch alle gemacht….. weit und heiß ist der Anstieg einmal rund um den Berg von Pergamon, Schweiß und Durst plagen wie ein Fluch, doch die Aussicht auf das Hinterland entschädigt alles…..
(Bild: Die Straße hoch ins antike Pergamon verlangt bei 36 Grad alles….. doch einmal hier angekommen, strahlt das Glück mit der Sicht in die Weite um die Wette….)

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