Masowische Weiten ohne jedes WiFi…

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Och wie schrecklich: Heute braucht der moderne durchschnitts – Weltwanderer drei Sachen: Wasser, Brot und ein gutes WiFi… sonst kommt er sich ganz schnell als das vor, wie die meisten ihn ohnehin sehen; friedlich, allein (aber nie einsam) und Weltvergessen durch die Lande ziehend.
Soll ja auch irgendwo stimmen, aber mit den Tagen stauen sich die Gedanken, die Eindrücke und Verlangen seine Lieben zu kontaktieren… auch in den ödesten Weiten von Landstrichen die Masowien heißen.
Hier gibt es nähmlich rein garnichts, lediglich viele „Skleb“ jene Tante Emma Läden die oft von außen aussehen wie Garagen mit zwielichtigem Ver/Betrieb.
Aber super billig gibts da das Nötigste zu Essen für mich und vor allem Alkohol, in rauen Mengen überall zu haben. Somit sind meine täglichen zwei Fläschchen Bier auch gesichert.

Bei all der Einöde waren die letzten dei Tage echt erlebnisreich, gute Landkarten helfen mir meist fern der Hauptstraßen recht idyllisch meine Kilometer zu machen, und wieder ist es diese Lust mit den bloßen Füßen in all den Weiten zu bestehen.
Kontakte sind leider Mangelwahre hier in den Dörfern. Die Leute sprechen kaum oder wenig Englisch, Polnisch lerne ich nur sehr zögerlich. Und zudem sind die Bewohner im „Hinterland“ – wie es östlich von Warschau im Rest der Landes heißt, sehr reserviert.
Couchsurfing klappt allein mangels Internetzugang schonmal schwierig, und entlang der kleinen Städtchen meines Weges finde ich kaum Leute die dort angemeldet sind. Lediglich Bildlose Karteileichen kann ich ohne Aussicht auf Antwort anscheiben.
Jaja, zudem muss ich noch viel üben mit all dem hier. Meine Website ist nun zur professionellen Wortpress Nummer erwachsen. Ganz unabhängig vom Internetzugang kann ich jetzt sogar Sachen scheiben und diese speichern, später, irgendwann wenn ich endlich mal ein WiFi ergattere, das dann mit einem Knopfdruck posten. Juhu !!!

Nur üben muss ich noch, z.B. Abends im Zelt, wenn ich tief im Wald meine haarstäubenden Geschichten zu notieren weiß, und diese auch korrekt speichere ohne sie gleich aus Versehen zu löschen.
Alles Neuland, genau wie dieses „Masowien“ was momentan die Region ist welche ich durchziehe und kennenlerne.

Vier Tage ohne Internet also. Und warum? Siehe die Bilder; Wälder, Dörfer (aber so gesichtslos) und Wettermäßig dermaßen in Grau getönte Landstriche, dass dem Fotografenherz gründlich die Lust vergeht zu blühen.

Blühen, ein gutes Wort…. jetzt zum Frühlingsanfang liegt das ganze Land hier noch völlig in starrer Kälteruhe, ich sehe nirgends selbst erste Knospen die an sowas wie Vorfrühling erinnern.
Wobei dieses Land Masowien eigentlich noch kälter für diese Zeit sein sollte (es lege der Klimawandel lach) halten sich die plus zwei, drei Grad bei konstanten Dauergrau schon bereits über Wochen.
Eine wirklich herbe Umgebung die auch wirklich nur mit so frischer Wander – Wut als herbschöne Sache empfunden sein will.

Es ist dieser spezielle Alltag den ich so liebe: Wandern, immer gehen und gehen, mal eine Kirche gucken mal mit Besoffenen in den Dörfern spaßen und wieder wandern…. dann sich auf den „Feierabend“ freuen. Die Beine tuen schon „positiv weh“… die Füße bekommen ihre Waschung mit Mineralwasser aus der Plastikflasche und Seife.
Das Zelt brauch seine 40 Minuten (!) bis wirklich alles fertig ist und mein Himmelbett unter Kiefern im tiefen Wald steht.
Zeit fürs Bier, Zeit fürs (kalte) Buffet a la Wanderleben: Kartoffelsalat, Sahne Heringe und reichlich Brot, abgegriffen irgendwann zuvor im „Sklep“ und wenns mal etwas Luxus sein darf, saure Gurken eingelegt aus den schweren Glas kann ich dank Wanderwagen ohne Weiteres mitnehmen.

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