Immer näher an Russland …..

Welch Wohltat: Ein Tag mal ohne Sonne, nur wolkig, mal ein Platzregen, aber immer schön warm.
Der Haut tut’s gut, mittlerweile wie Dachpappe geschmort, können Hände oder Gesicht kaum geschützt werden.
Was soll ich z.B. bloß in Australien oder in der Sahara machen, wenn’s irgendwann mal bei + 50 durch die Wüste geht?
Noch viel Zeit und viele (viele) Kilometer bis dahin…..

Ich kann sogar etwas trödeln, habe noch bis Mittwoch Zeit bevor das Visum gilt. Wandere erst im heiter, wolkigen Tag, zelte dann gezielt auf einer offenen Wiese, etwas geschützt von einzelnen Bäumen um dort im Wind der offenen Landschaft kein Fraß der Mücken (wieder) zu werden.

Klappt auch, heute am Freitag morgen scheint schon um halb sechs morgens die Sonne…. kaum ein Moskito stört das Idyll, kann wieder entkleidet meiner Katzenwäsche fröhnen.

18 km weiter wandere ich nun wieder in einer Stadt ein, Johvi, eine 11.000 Einwohnerstadt die mal für estnische Verhältnisse wirklich „Stadt“ ist, bedeutet erstmal Cappuccino, Pause und Wohnzimmer. Ja Wohnzimmer: Die Cafes oder Lokale mit WiFi, billigen Getränken sind meine Oasen im Einerlei des geschäftigen Wanderns.
Natürlich ist das Fernwandern eines meiner Lebenselexiere, aber nicht auschließlich; wie in einen geliebten Beruf (haben einige wenige wirklich!) macht man gern seine Sache, ja mit Leidenschaft.
Doch alles was schön ist, ist begrenzt. So relaxe ich nun hier im „Cafe Grande“ und lade meine als auch die Batterien meiner Geräte (Handy, Akku-Rasierer) an den Steckdosen des Lokals.

Es wird immer russischer; Johvi (gesprochen: Jichwije – das ch wie in „Schachtel“) hat schonmal uber 50% Russen in der Einwohnerschaft, leider ein größeres Arbeitslosenproblem was sich weiter nach Osten noch verschlimmert.
Dort leben noch mehr Russen, fast kaum noch Esten und Narva, die hinterste Stadt im Lande ist der Grenzübergang, die russischste Stadt Estlands.

Go East …. sage ich mir, aber langsam ….

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