Im Osten nix neues…

Immernoch einen Tag warten.
Morgen läuft das Visum und heute, den Dienstag verbringe ich noch in Narva. (55.000 Einwohner, – 95% davon russisch) Auch schön, kann den Ort mal ausführlich erkunden was auch nicht lang auf sich warten lässt; einige Leute sprechen mich an im „Wohnzimmer Cafe Muna“ wo ich gern die Zeit verklüngel, diskutiere mit einem nach dem anderen.

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Das futuristische Cafe Muna im Top-modernen Neubau des Narva Colleges soll für zwei Tage mein "Wohnzimmer" in der Stadt werden.

Final beansprucht mich der Schwede Einar, ein „Theosoph“ welcher auch Deutsch kann, kriegt sich garnicht mehr ein in Fragen über Fragen des Wanderlebens.
Interessant: Er kennt Russland sehr gut, spricht die Sprache, wir verbringen einige Zeit mit Landkarten und Essen miteinander, und verabreden und für morgen an der Grenze: Einar kommt mit rüber, hilft mir bei kniffeligen Fragen durch das Grenzprozedere im gepflegten Russisch. (Er arbeitet hier am College, hat ein Dauervisum für Russland)

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345 Jahre steht es, das alte Rathaus von Narva, daneben das modernistische College als gelungener Neubau.

Die zwei Nächte hier verbringe ich im Zelt, immer am Stadtrand wo die Wildnis jegliche Menschen fernhält. Das geht recht schnell, kaum ein paar Meter hohes Gras, ein paar Büsche und schon wagt sich niemand der allergieängstlichen Städter ins Dickicht, voller Insekten, Fliegen, Mücken und Spinnen…
Kein Ding für mich, stürze mich nahezu in die Botanik mit Fernblick auf die Plattenbauten und bin wieder ganz in der geliebten Natur.

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Natur gut alles gut; aber nur solange die Moskitos nicht zu viel werden; ein bischen Ausblick reicht, und die Mücken haben keine Chance...

Einmal an der Mauer, einmal am Sandhügel abseits der Stadt finde ich mein Nachtquartier. Fantastisch schlafen bei lichtem Nachthimmel des hohen Nordens sind da garantiert.
Zum Frühstück fröhne ich (noch) den glorreichen Westen bei Mc Donalds, gegen Vormittag schaue ich an der Festung von Narva vorbei, aus dem finsteren Mittelalter einst, heute frei zugänglich, gegenüber der russischen Burg, erbaut von Zar Ivan III, der Russland vor 650 Jahren erstmal vereinte.

Good bye Estland: 493 Kilometer bin ich nun in diesen kleinen Land gegangen.

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