Ein Blick hinüber ins Riesenreich …

Ivangorod (9.000 Einwohner) will mich erstmal nicht reinlassen; erst am Mittwoch gilt das Visum! Keinen Tag früher.
Ich konnte mich kaum halten, musste schonmal gucken gehen an der Grenze, suchte den Fußweg hinüber um nur mal zu schauen…
Super-unfreundlich, – wie erwartet, giftet mich die Olga am Passschalter auf estnischer Seite an, kein Englisch zu sprechen.

Die Haare stehen wie nach einem Elektroschok, merke ich und fliehe aus den Katakomben zurück, finde dann ganz nebenan in der Touristeninfo was ich wissen wollte.
Kein Essen und Trinken dürfen hinüber: Europa – Russland Embargo.
Rubel sollte ich schon hier besorgen, irgendwas gibt’s immer zu bezahlen beim Übergang.
Ich sollte keine Sprüche klopfen!

So, weiter gehts in Narva.
Neben dem eher ruhigen und überschaubaren Grenzkomplex blicke ich abseits davon auf den Narvafluss der wie ein Kanal den Peipussee entwässernd, zur Ostsee schwappt.
Narva ist (heute) estnisch, und mit 55.000  – zu 95% russische – Einwohner, die drittgrößte Stadt Estlands, hat eine alte Burgfestung ganz wie Ivangorod auf der anderen Seite in Russland.
Von Narva gucke ich nahezu hinunter auf die Grenzbrücke ins Zarenreich (heute ja fast wieder..) und staune über ein tolles Panorama.

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Der Blick hinüber ins ersehnte Riesenreich auf meine erste Stadt dort: Ivangorod, mit alter Festung und der hoch gesicherten Grenzbrücke. Schon bald rollt der Wanderwagen dort auch hinüber .....

Cappuccino, und noch einen bitte…. in Narva muss ich jetzt wieder ein „Wohnzimmer“ finden, für Internet und Gemütlichkeit drinnen. Schließlich laufe ich zum Abend wieder aus der Stadt hinaus um in der Wildnis zu zelten. Die Herbergen hier kosten mit 15€ im Mehrbettzimmer einfach zu viel.
Pro Tag gebe ich 15€ aus, nahezu auschließlich zum leiblichen Wohl; der Kaffee (in den Wohnzimmern) und Bier (vom Kaufladen) sind da der einzige Luxus.

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Mein Wohnzimmer, diesmal das Cafe Muna (Kohvik Muna) am alten Rathaus von Narva. Hier verbringe ich viel Zeit, bin einfach mal gern "drinnen" - zu chilliger Trans-house Musik.

Freund Georg gehts drüben auf dem Jakobsweg auch wieder deutlich besser: Er macht & tut an seinen maltretierten Füßen alles mögliche, und vor allem, er pausiert, läuft nicht einfach weiter…. bis morgen weilt er noch eine weitere Nacht in Toul (Frankreich … bei viel Regen)
Ich sende ihm mal Sonne, davon haben wir in Estland momentan genug …

Ein Gedanke zu „Ein Blick hinüber ins Riesenreich …

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