Angekommen im größten Land der Welt ….

… oder besser gesagt: Im weitesten Land der Welt?

Größe scheint ja relativ; gegen China wäre Russland ein Zwerg, ginge es um die Anzahl der Menschen, wieder ein Riese wenn es z.B um Bürokratie geht, sprich Grenzübergänge…..

Eine Angstschwelle, diese Grenze.

Hab ich alles richtig im Visum? Was ist mit all den Geschichten, Bargeldnachweis, Auslands Krankenversicherung, und, und…

Und dann, war ich einfach drüben; keine Kontrolle des klobigen Wanderwagens, keine Drogen-Spührhunde, kein garnichts, sondern eine recht schrabbelige Grenzstation die auch irgendwo zwischen Zimbabwe und Mosambik sein könnte; ein Durchgang, etwas abgenutzt und klein, viel Durchlauf und löcheriger Asphalt dahinter: Russland liegt vor mir. Ich glaub es nicht ……..

Ivangorod, die Grenzstadt gegenüber wirkt dann schon recht abgewohnt, alles kommt getreu dem Klischee alter Osteuropäischer Patina rüber, die Läden wie Rumpelkammern, trübe Fenster, etwas Neonwerbung, diese Schrift hier, oh mann muss jetzt alles lernen. „С.-Петербург“  – muss ich mir merken, heißt „St. Petersburg“. Also immer in diese Richtung….

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Ivangorod (9.000 Einwohner) gleich hinter der Grenze, meine erste Stadt im Riesenreich.... angekommen in RUUUUUUSSLAND.

Jaja, die russsiche (kyrillische) Tastatur hab ich auch schon instaliert, überlebenswichtig als Berufsblogger im Dienste der Deutsch – Russischen Freundschaft, ja und die Sprache? Lerne ich mit Links…. ungläubig guck

Selbstverständlich ist sofort mal wieder ein Einkauf angesagt, mein schwedischer Begleiter von gestern aus dem College, ist bei mir, der hat ein Dauervisum als Anwohner von Narva und hilft bei den ersten Gehversuchen in der neuen Welt aus, regelt das mit der russischen Telefonkarte, damit Mama und Freund Georg mich erreichen können.
Nichts geht hier ohne ausufernde Bürokratie: Selbst der Kauf einer billigen Handykarte (ohne Vertrag) gleicht einem Staatsakt, mein Passport sowie ein ganzes Formular müssen hoch und runter gearbeitet werden.

618 Rubel zahle ich im Kaufmarkt für eine Tagesration Futter, (ca 8 €) was etwas billiger ist als noch in Estland. Rubel rollen schon in meiner Geldbörse; für den Euro gibts 73,5 Rubel, ein Reckordtiefstwert geschuldet der Kriese die Russland aufgrund des brach liegenden Ölpreises, sowie dem Europa-Embargo wegen dem Ukrainetheater zu verkraften hat.
Jetzt geht das rechnen wieder los, viel Papier, viele, viele Nullen.

Ja, und viele, viele Kilometer natürlich auch: in den knapp drei Monaten Visalaufzeit plane ich 1822 Kilometer zu schaffen, bis zur Volga-Metropole Kazan, weit hinter Moskau, von der ich dann mit dem Flieger zurück nach Hause komme, zum „Visa-Run“ auf ein neues…. kehre danach hoffentlich mit dem begehrten Jahresvisum zurück.

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Schon das Etappenziel im Visier: Die Metropole St. Petersburg will ich in fünf Tagen erreichen.

St Petersburg 115 km…. schön wär’s, 10 km später lese ich aufeinmal „138 km“ …  naja, irgendwann werde ich schon ankommen …

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