Griechenland (06.07.2015) Stadt: Heraklion ( 223.000 Einwohner )

Von Matala ins reine Gegenteil; nach Heraklion, die Haupstadt Kretas wo ein Hotelzimmer auf mich wartet…. Peter war ja leider krank geworden, ließ aber für mich unser Hotel gebucht. Hier hätten wir uns getroffen und erstmal zwei Nächte zum Ankommen verbracht, bevor es ins anstrengende Wanderleben ginge. Jetzt bin ich allein hier in diesem anonymen Hotel mit seiner kühlen, funktionalen sterilität; ich kann mit niemanden reden, es gibt nur autarke Touristen in ihrer wohlverdienten Privatsphäre, oder andere, unannahbare Leute. Egal, ich faulenze und lade die chronisch leeren Geräte auf, schlafe viel und esse eine ganze Wassermelone auf den schlichten Balkon, unten dröhnt die laute Stadt. Heraklion leitet sich von Herakles ab, den die Römer dann zu Herkules umbenannten. “Herkules-Stadt” oder besser übersetzt “Herkulessia” wirkt als touristisch überlaufenste Stadt in Griechenland, nicht wirklich einladend, aber überraschend freundlich im Zentrum mit ausgedehnten, autofreien Zonen, rund um den großen Brunnen, der die Mitte Heraklions markiert. Letztlich waren es die Venezianer die hier einst herrschten und die Stadt ansehnlich ausbauten wie es im Stil eher ungewöhnlich für eine griechische Stadt ist. Somit sind es diese italienischen Elemente hier und da, die aus dem schlichten, weißgrauen Einerlei, griechischer Zweckbauten hinausragen – von der zentralen Loggia, über die komplett erhaltene Stadtmauer bis zur Hafenburg auf dem Meer. Heraklion definiert sich somit auch eher mittelalterlich in seiner Historie, da sein antikes Zentrum sechs Kilometer landeinwärts (Knossos) liegt, dessen Häfen sich erst viel später zur eigenen Stadt entwickelten. Herakles (Herkules) soll dem Mythos nach, genau hier an Land gekommen sein, um den kretischen Stier zu fangen, deshalb Heraklion.

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