Griechenland (01.07.2015) Überfahrt von Peloponnes nach Kreta
23 Euro für ganze acht Stunden Überfahrt sind eigentlich nicht teuer. Klar, die Anek Lines, einer der schwerreichen Rederunternehmen im Lande, zahlen seit je her keine Steuern und sind somit ein fundamentaler Teil des gegenwärtigen Problems.
Warum zahlen die nicht? Kanz klar, Griechenland hat ungefähr 1000 Inseln, und damit diese logistisch überlebensfähig bleiben, subventioniert der Staat seit den 50er Jahren den Fährverkehr. Eine Sache die auch ich angemessen und richtig finde. Nur: In all den Jahren übernahmen die Rederfamilien nebenbei ganz andere Geschäftsfelder, alles aber natürlich frei von jeder Steuer; sozusagen wenn ein Rederunternehmen auch Strumpfhosen verkauft, ist das subventioniert. Mittlerweile kontrollieren diese mächtigen Familien weite Teile der griechischen Wirtschaft, deren Kerngeschäft, die Schifffahrt, eigentlich nur noch Randgeschäft ist; als Finanzdienstleister, im Energiesektor, oder als Immobilienkonzern häuften sie extreme Vermögen an, wucherten weit über die Grenzen Greichenlands mit ihren Geschäften, befreit von jeder Pflicht gegenüber ihres Staates, der nun seinen Kollaps offenkundig nicht mehr verhindern kann.
(Bild: Spät Abends an der kleinen Insel Andikhitira angekommen, dann weiter nach Kreta, in drei Stunden bin ich um Mitternacht da..)