Eine echte Stadt: Pärnu ( 41.000 Einwohner )

Das tut so gut. Endlich mal wieder Stadtleben, Stunden im Cafe sitzen und die Weltpresse im Internet studieren. Urbanes Campen in einer Straßenschlaufe wo etwas Wald gut geschützt zwischen all den Schnellstraßen mir Deckung für die Nacht bot.
Pärnu kommt als erste überhaupt nenenswerte Siedlung seit 63 km auf estnischen Boden in großen Abstand zur nächsten; erst in drei, vier Tagesmärschen dürfte ich die nächste Kleinstadt erreichen, Rapla weit in der leeren Provinz.

765 Jahre alt ist diese ehemalige Hafenstadt, damals von deutschen Gründern Parnau genannt, nun seit fast 200 Jahren Badekurort; Erst deutsch, dann schwedisch, russisch, sowjetisch und letztlich heute estnisch hat Pärnu einiges mitgemacht.
Alte, schrullige Holzhäuser neben ollen Plattenbauten, immer wieder glanz- moderne Glasbauten, und im Zentrum Barock in Patina; viele Cafes und Speiselokale dort sind für mich No go Areas, viel zu teuer hebt sich das chike eher dem optischen Overstyle als Gemütlichkeit versessene Lokal vom Landesdurchschnitt ab.

Etwas außerhalb der überschaubaren Altstadt finde ich gute Lokale mit WiFi und neugierigem Personal die gern um ein Foto von sich + Wanderwagen fragen.

Aufgeblähte Gewerbegebiete lassen den Ort größer wirken, aber Pärnu schrumpft, ganz im baltischen Mainstream und schafft es trotz aller wuchtigen Bauflächenerschließungen der letzten 20 Jahre, nicht seine Bewohner zu halten.

Ich lasse mir Zeit für den Ort, und lande letztendlich bei Mc Donalds, auf dem Weg hinaus aufs Land. Schreibe jetzt und scype mit der Familie die ich so vermisse.
Jaja, Mc Donalds = Heimatgefühle; dieses „goldene M“ hat’s mir angetan … so war es immer ein Ausflugsziel der Familie, und somit bis ins Wanderlsben fernab; schnöde, aber effektvoll weile ich bei Bic Mac und Pommes in einem kleinen Zuhause, ganz wie in Recklinghausen damals.

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