Die uralte Provinzstadt Murom ( 112.000 Einwohner )

Und einer der 112.000 Bewohner Muroms interessiert sich auch für mich: Alexander, ein alteingesessener 39 jähriger, mit Absichten bald auf ewig auszuwandern, nimmt mich noch bei sich Zuhause auf; endlich eine gründliche Dusche, zwar keine Waschmaschiene aber egal, die Zeit an diesem Abend war einfach zu kostbar als noch großartig alles verschwitzte mit der Hand zu schrubben….. zu faul und müde war ich gestern dafür einfach.

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Nix da mit großartig Wäsche waschen. Ich war einfach nur platt und fertig an diesem Abend, trank gutes Bier und aß lecker Reis mit Ei, was Alex frisch für mich zubereitet hatte.
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Gut schlummern auf dem Sofa im originell russichen Wohnzimmer; eine Nacht verbringe ich hier in Murom bei Alex.

Eine Nacht auf dem Sofa in Murom, Couchsurfing sei dank eine schöne Abwechslung mal, und weiter gehts durch die Provinzstadt am Ende der Wladimir Region, die ich jetzt komplett durchwandert habe.
Drüben auf der anderen Seite des Oka-Flusses liegt schon eine neue Provinz (auf russisch: Oblast) schaue mir aber noch eine der ältesten Städte an; Murom ist mit 1152 Jahren fast schon so alt wie der Spitzenreiter Novgorod, und dürfte (wie Novgorod) noch einige Jarhunderte zuvor als hölzerne Siedlung bestanden haben.

Allerdings konnte sich Murom weniger behaupten in den letzten Jarhunderten, kann in seiner heutigen Größe eher im unteren Mittelfeld punkten, befindet sich – wie die meisten mittleren Städte – auf nationaler Schrumpfkur. Die Bevölkerung nimmt ab.
Daran ändern auch die Glanzstücke Muroms, seine zentralen Klöster und Kirchen nichts, die Stadt ansich wirkt im postsozialistische  Allerlei drumherum, wie jede andere im Lande und wie überall schrumpft es vor sich hin in den Oblasten, wenn auch Neubauten am Stadtrand die bröckelnden Plattenbauten zu ergänzen versuchen.

Schönes Murom, im zentralen Kirchenviertel:

Gastgeber Alex, inspiriert von Wanderwagen und Wanderleben plant bald auch den großen Sprung in die Ferne; zerstritten mit der Familie und schwer zuckerkrank, nutzt er seine bescheidene Invalidenrente von umgerechnet 200 € im Monat für ein neues Leben in Mexiko und Mittelamerika.
Visatechnisch darf er als Russe dort mindestens 90 Tage bleiben, hat sein Insulinhaushalt im Griff und will nur noch in die Tropen.
Das Tiket nach Cancun in Süd Mexiko hat er schon in der Tasche, in kürze gehts los…. und Facebook sei dank verlieren wir uns mal nicht aus den Augen; wer weiß, mein „Walk around the World“ führt auch durch Süd & Nordamerika. Es wäre toll sich in vielen Jahren dort wiederzusehen…
Viel Glück Alex auf deinen Wegen…

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Mit Alex in Murom bei 33 Grad im Schatten. Kurz getroffen und mit großen Plänen treffen wir uns vielleicht mal wieder, ganz weit weg in Amerika...
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Und noch ein Bild von mir in Murom. Heiß ist es hier in Russland.... 33 Grad laden gleich stadtaußwärts zum baden im Fluss ein.

So, mal sehen wann ich wieder ins WiFi komme, weil die Wanderpläne nun wieder weit in die Pampa führen; auf der Straße nach Nizhnij Novgorod, 142 km lang kommt erstmal fast nichts, 70 km später dann einige Kleinstädte und zuvor treffe ich noch den Journalisten Tino von der Deutsch-Russischen Zeitung in Moskau…. der will mich irgendwo „on the Road“ aufgabeln, und übers Wanderleben berichten.

Heute mache ich aber nicht viel, muss etwas runterfahren, die Füße schonen und suche einen Strand an der Oka, nahe der Stadt und zelte dann dort.
Uff, aber vorher noch der ganz normale Wanderleben-Stress: Einkaufen, einkaufen, einkaufen…. kein Laden auf 70 km bald, und wieder die (gebührenfreie) DKB Karte zücken, Rubel abheben….

Schenkt mir Kilometer, das Land ist ja weit genug,  mein Wanderleben Konto ist unter „Kontakt“ hier auf der Website zu finden.
Lieben Dank 🙂

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