Türkei (27.07.2015) Stadt: Gelibolu ( 35.000 Einwohner )

Schweißnass schleppe ich mich entlang der schrulligen Stadtküste entlang auf der Suche nach einer Stelle zum reinspringen. Irgendwann sacke ich zusammen, muss schluss machen und kann wenigstens die kochenden Füße ins trübe, muffige Meer tauchen…. alles voller Algen, wie grüner Salat da drinnen… keine Chance auf Erfrischung im klaren Meerwasser wie sonst…

Türkei (27.07.2015) Ort: Eceabat ( 5.000 Einwohner )

Schöner, kleiner Ort dieses Eceabat, vor allem dem Essen wegen bleibe ich mal eine Weile, finde dieses typisch türkische Buffet, wo es überhaupt am billigsten ist als von der Karte, lasse mir mein Leibgericht, Oberginen gebacken mit Tomaten kredenzen, dazu Hackfleisch mit Kartoffeln in öliger Sache, und Bulgur, eine art grober Gries, ähnlich wie Reis sehr lecker alles zusammen und endlich mal wirklich REICHLICH. *freu*freu*
(Preis: 24 Lira, = 7 €)

Türkei (27.07.2015) Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Gottseidank die Nacht im Moskito-Foltersaal geschafft, eine kräftige Dusche dürfte den müden Körper fit für die Überfahrt zur anderen Seite des Kanals machen. Fähren kreuzen ja tatsächlich im Minutentakt zwischen den Ufern. Gewaltig aber doch elegant manöwrieren diese Stahlgiganten wie schwerelose Raumschiffe umher, drehen, laden, entladen. Ein Spiel dem man lang zuschauen mag. Für drei Lira (1€) darf ich mit und auf geht’s nach Eceabat (gesprochen: Escheabat) dem Ort drüben…. Ein Kanal voller Geschichte diese Dardanellen Meerenge, in der antike Hellespont genannt, den auch schon Alexander der Große auf seinen Feldzug nach Asien genau hier an der geringsten Breite (5 km) mit seinem Heer vor über 2300 Jahren überquerte. Später in umgekehrter Richtung auch die Osmanen. Heute komme ich…..

Türkei (26.07.2015) Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Tolle Stadt: Çanakkale (gesprochen: Schanakalle) wo ich erstmal Gerüchte folgte, dass es hier ein billiges Hostel gibt. Stimmt, genau in der Stadtmitte am lebhaften Fährhafen mit super Balkon-Blick. Für 10 Euro nehme ich ein Bett im Schlafsaal, dusche all den Kleister von der gegärbten Haut und quäle mich weiter, diesmal unter diesem verfluchten Lacken alias Bettdecke, notgedrungen um der Mückenplage einigermaßen zu entrinnen….. sirren, stiche und klatschen in der Dunkelheit gestalten meine Nacht…. dem Schlafen wegen bin ich wohl nicht hier, eher der wunderschöne Abend auf dem winzigen Balkon zur Haupstraße Cumhurriet mit ihrem so geschäftigen Treiben reicht völlig um das Geld zu opfern. …Noch für vier-fünf Tage reicht es ja…. aber dann müsste ich in Istanbul angekommen sein…
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Çanakkale durchwanderte ich heute fast komplett vom fernen Zeltplatz hoch in den Pinien bis hier ins Zentrum. Eine Stadt, groß durch die Lage am Dardanellen Kanal, einst eine spezielle Lage von der auch mal das alte Troja profitiert haben soll, später dann eben Byzanz oder Konstantinopel (heute Istanbul) viel weiter oben am Bosporus, auch so eine Meerenge. Çanakkale wurde auch groß wegen seiner Geschirrindustrie schon im Mittelalter. Daher der Name: Çanak = Geschirr.
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(Bild: “Feribot” Hafen und Uhrturm – neben dem Trojanischen Pferd aus Hollywood, das Wahrzeichen der freundlichen Stadt.)

Türkei (26.07.2015) Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Große Aufbruchstimmung auf dem Weg hinunter in die wachsende Stadt. Ob riesige Moschee Neubauten oder ganze Stadtviertel voller steriler Hochhäuser mit entsprechender Werbung plakatweise am Straßenrand. Wie in jeder türkischen Stadt, sprießen die Pilze wie Hochäuser aus dem Boden (ja, Pilze wie Hochhäuser….) oder umgekehrt? Ist doch das gleiche hier, oder? Jedenfalls verändert sich hier unglaublich viel und der Wandel ist hautnah fassbar; überall neue Autos, Baustellen und nochmals Baustellen…. über 250 Städte im Land graben um, stoßen nahezu ihr komplettes altes Bild ab, wollen alle modern sein und vor allem: Wachsen. Fraglich nur wohin und wie lange noch. Çanakkale dürfte bei seinen 132.000 Bewohnern noch deutlich unter den eigenen Erwartungen liegen, doch ob noch weitere 50.000 kommen, und woher? Die Türkei hat schon 10 Städte mit über einer Million Einwohner, fast 60% aller Menschen im Lande leben schon in einer Großstadt, die anderen gut verteilt in Kleinstädten und nur noch vereinzelt auf dem Land, aber es wird weiter gebaut als würden noch Nachzügler ohne Ende im Hinterland leben…. zumindest hat die Sache einen Vorteil: Die Preise gehen runter aus Mangel der Nachfrage.

Türkei (26.07.2015) Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Guten Moooorgen…. gut geschlafen! Jetzt noch ein paar Kekse frühstücken, Rasieren (Elektrorasierer wurde gestern beim Tee an der Steckdose aufgeladen) Zähne putzen (wichtig!) und los geht’s, Çanakkale angucken und überlegen wie’s weiter geht; der Weg steht ja fest, doch bleibe ich in der Stadt oder ziehe ich heut Abend hinaus….. ? Mal sehen, der Tag wird’s zeigen.

Türkei (25.07.2015) Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Bis kurz vor die Stadt Çanakkale habe ich mich bringen lassen, damit irgendwo dort vor der Stadt genug Freiraum zum Zelten möglich ist. Doch zuvor muss ich unbedingt noch ein Bad nehmen, völlig und total versifft, verschwitzt und platt vor Affenhitze suche ich instinktiv die Nähe zum Meer…. schleppe mich durch wirre Neubauviertel ab, sehe das Meer über den Dächern der absteigenden Stadt. Lechz…. bald geschafft, aaaaaaber NEIN; überall nur graue Suppe!!! Bis zum bitteren Ende nach links und rechts, stinkt mir die typisch, türkische Stadtstrand-Romantik entgegen. Quallen zuhauf inlusive.
Noch nicht einmal die kochenden Füße gebadet, mache ich kehrt, steige auch noch den ganzen Weg bergan zurück, bks zur Hauptstraße irgendwann und ziehe weit hinauf in den bewaldeten Berg oberhalb der Stadt. Sauschwer: Die dicken Wasserflaschen, eine zum trinken, eine zur Katzenwäsche. Und natürlich eine große Dose Bier, noch etwas kühl. Ein ganz dickes Brot ohne alles vertilge ich noch dazu. Gute Nacht.

Türkei (24.07.2015) Ort: Troja/Çanakkale

Trojanische Pferde, einmal hier direkt bei Troja – belagert im dauer-Fotoshooting chinesischer “Trojaner” die sprichwörtlich als neue Besatzer die Stätten überall auf der Welt einnehmen. ….Dem “Viktory Zeichen” auf dem obligaten Foto wegen…. Dann aber in der Provinzhaupstadt Çanakkale, wo das original-Pferd (aus hartem Schaumstoff) vom Kinofilm “Troja” an der Promenade steht. Das gefällt mir aber besser und sieht echt genial aus…..

Türkei (24.07.2015) Ort: Troja

Troja eins bis Troja fünf; eine unglaublich lange Geschichte liegt über den Ort, hier mitten in der bäuerlichen Ackerlandschaft im tiefsten Westen der Türkei.
Wer die “Trojaner” überhaupt waren, ist immernoch nicht klar. Wahrscheinlich ein altes, anatolisches Volk wie die Hethiter, oder was ganz anderes, in den tiefen der Geschichte verloren gegangenes….. jedenfalls waren es erstmal die Griechen wärend des legänderen trojanischen Krieges die mit ihrer List des berühmten, hölzerndes Pferdes die Stadt einnahmen und das Gebiet beherrschten, dann -wie immer, die Römer welche eines der wenigen, noch deutlich erkennbaren Hinterlassenschaften bauten, wie dieses “Odeion” (Bild) eine Art mini-Amphietheater, für Musikaufführungen in seiner Größe davon zeugend, dass Troja weniger groß war in seinen letzten Tagen. Die letzten 1500 Jahre lebte hier niemand mehr…. ich könnte noch so viel erzählen; Entdecker, Reisende die vor hunderten von Jahren hier auf der Suche nach der sagenhaften Legende Trojas umhergingen, geben diesem Ort eine ganz spezielle Magie…..