Viva Polonia – 800 km zu Fuß durch Polen (02.12.2015) Stadt: Warschau.

Ein Denkmahl für die Geste: Willys Kniefall war tatsächlich einer der wichtigsten Schritte zur Versöhnung, nicht zur Vergebung. Sowas kann nie vergeben werden, aber wir lernten in diesem neuen, vereinten Europa erneut das Zusammenleben. Eine historisch prägende Lehre, sollte man meinen. Aber schauen wir in die Gegenwart sehen wir wieder Dinge die so nicht sein dürfen: Hat Israel nicht selbst ein Gedächtniss zur kontrolle des eigenen Handelns? Oder warum sei es in Jerusalem legitim mit der totalen Abschottung des Gazastreifens ein ähnliches Verhalten zu zeigen? Einen 360 Quadratkilometer (kleinen) Landstrich mit 1.933 Mio Palästinensern in das größte Freiluftgefängniss zu verwandeln, nahezu ausgehungert ohne eine Chance zur Flucht den Menschen die Hölle zu bereiten…. auch wenn Gaza keinesfalls mit dem Warschauer Ghetto zu vergleichen ist, sehe ich eine so beängstigende Analogie, eine Wiederholung, wenn auch im Ansatz – zur Bewältigung eines alten Traumas…. so drängt es mir nahezu auf. Antisemitismus sieht klar anders aus. Israel-Kritik jedoch nicht, eben, weil man auch nicht vergessen darf, dass es sehr viele Israelis genauso sehen wie ich.

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