Türkei (28.07.2015) Region: Thrakien
Eine der Kornkammern des Landes ist dieses Thrakien, welches mit 23.600 Quadratkilometer (so groß wie Brandenburg) ca 3% der gesamten Landmasse der Türkei ausmacht, aber dafür satte 12,6 Millionen Menschen beherbergt. Das liegt natürlich an den europäischen Anteil der Megastadt Istanbul, die allerdings über 220 Kilometer von Edirne entfernt liegt, der thrakischen Hauptstadt in der ich jetzt noch den ganzen Tag verbringe. Ansonsten ist Thrakien dicht besiedelt: Städte wie Keşan ( 63.000 Einwohner ) , Uzunköprü ( 43.000 ), Lüleburgaz (122.000), oder Çorlu ( 314.000 ) gedeien im Windschatten der Supermetropole Istanbul prächtig, auch wenn kaum einer diese Orte im übrigen Europa kennt.
Dazwischen wächst allerdings jede Menge; Getreide von Mais, Roggen oder Kartoffeln, aber auch viel Reisanbau überrascht mich. Ja, irgendwo muss ja auch der viele Reis in den Schnellrestaurants herkommen, nun sehe ich die weiten, sattgrünen Felder. Vor allem aber ist die Sonnenblume das Merkenzeichen Thrakiens, welche die Ölwirschaft der am Meer allgegenwärtigen Olivenbäume mehr zur Balkan Tradition verändert wo das Gelb der vielen Blumen im Sommer bis zum Horizont reicht.
Allerdings reicht bei all der Masse der Ertrag nicht; bei einer noch lange wachsenden Bevölkerung von fast 80 Millionen Einwohnern, muss die Türkei Getreide und auch Fleisch teuer importieren um den schnell steigenden Bedarf zu sichern.
Thrakien ist übrigens ein historisch weitläufigerer Begriff der über die heutigen Grenzen der Türkei hinausgeht; historisch erstreckt sich Thrakien auch auf bulgarisches und grichisches Gebiet.
