Das tut weh, den ganzen Tag gefühlte drei Tonnen auf die ohnehin kleinen Schultern lässt mir den Tunnelblick aufzwingen. Kilometer um Kilometer vermisse ich den Wanderwagen nun doch, kann aber immer wieder in enge Cafes rein, oder klettere durch Bauzaunlöcher, was ohne den fahrbaren Gepäckwagen wiederum viel besser läuft.
Schlafen im Zelt, ob auf urbane, wilde Grünflächen, Park-Wildnis zwischen zugewucherten Gleisen, oder hop, hop, über den hohen Metallgitterzaun auf dunklen Efeu in der Grünanlage des Sportplatzes in Britz-Süd.
Schöneberg, Neukölln… Welten liegen dazwischen, Tage vergehen und ich sehe zu meine Zeit, – wie lang oder kurz auch immer, in Berlin zu genießen.
Bin total frei, esse gut und billig, habe übermorgen wieder einen Job im Ruhrgebiet. Der Flixbus für neun Euro ist schon gebucht.
Danach kehre ich wieder zurück in die Stadt meiner Träume, wo man so viel erlebt, warte oder ersinne neue Ideen um weit ins Ausland katapultiert, das Wanderleben fortzusetzen.
Mitten in der Millionenstadt zelten, wie hier am Südkreuz, Berlin Schöneberg.
Keine Junkies oder Zigeuner in Sicht…. alles sauber, kein Müll, keine Spritzen. Beste Lage also fürs Nachtlager im Zelt.
Hier im „Romeo-Romeo“ wärme ich mich erstmal auf, in meinem Lieblingscafe mitten im Schöneberger Kiez gibts erstmal lecker Kuchen und Espresso zum Frühstück, Internet und Kaffeeklatsch.
Auf der Motzstr. schwer beladen mit 15 kg Gepäck. Weiter ziehe ich heute nach Neukölln, einige Kilometer in ein völlig anderes Berlin.
Meine alte Stammkneipe an der Bülowstr. Hier stoppe ich natürlich gern auf ein Mittagsbier…
Das bisschen Geld was ich ansparen konnte, gib ich gern für ein frisch gezaptes Schulteiss her… dafür gibts heut Abend am Zelt keinen Alkohol, da muss man gut aufpassen hier draußen.
Ein Bild wie das andere; die Zeltlager inmitten der urbanen Wildnis sehe alle gleich aus. Klar, schließlich muss ich ja auch gut versteckt sein mitten in der Stadt.
Neukölln bei Nacht; eine harte Nummer… Berlins heftigster Stadtteil zieht mich komischerweise total an….
250.000 Leute auf dem MYFEST in Kreuzberg. Dazu die richtigen/wichtigen Zeichen, wie jede Menge Soziales; Miethaie greifen an, wenn auch nur jene aus heißer Luftwie hier…. ganz anders auf dem Berliner Wohnungsmarkt, wo das ganz große Fressen weniger Vermögener, die anderen 80% das Leben schwer macht.
Friedlich und gegen die linksextremen Knallbirnen, das Myfest in KREUZBERG, einem der ganz großen Herzen dieser Stadt…. hier wohne ich auch mal, mit dem Zelt mal hier, auf der Couch mal dort…