Deftig & billig…

Tolle Entdeckung: Wie eine Fata Morgana in der Verlorenheit des Schneesturms, sehe ich eine „Kavine“, sowas wie Kantine…. kehre instinktiv ein um eigentlich nur irgendwo im Warmen zu landen.

Volltreffer: Hier gibts echt gut Futter wie bei Mutter auf dem Tisch; dicke Schnitzel, Suppe (roter Boretsch) und ein kelbriges Süßgetränk alles zusammen für 3,20 €.

Das tut gut, wie ein Staubsauger vertilge ich jede Portion…. und ahne dass es eine gute Zeit hier in Litauen sein wird; nicht wirklich teurer als im Supermarkt ist es hier, alles in Euro, kein Wechsel, kein Umrechnen.

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27 Jahre später ….

Spaziere ich einfach über diese Grenze, damals bis 1989 noch das schwer zu passierende Tor zum finsteren Riesenreich Sowjetunion. Heute einfach nur grüne Grenze innerhal der ach so verteufelten europäischen Idee…. jaja, mann kanns keinem Recht machen, oder hattetst Du nicht Daheim die AFD gewählt ?

Wieder tut es so gut einen ehemals so brisanten Ort einfach so zu durchlaufen….  der auch heute ansonsten kaum irgendwie historisch pompös aufgemacht wirkt.

Also rollt der Wanderwagen jetzt auf GUS Territorium; Der „Gemeinschaft unabhängiger Staaten“ nach dem Zerfall des Super-Riesen-Reichs der Sowjets.
Ich krieg mich garnicht ein; über 22 Millionen Quadratkilometer waren damals von hier bis Japan, bis vor Alaska (Nordamerika) oder China – oder Afghanistan im Süden dieses Mega Land groß.
Ein fettes Gegengewicht zu Amerika und alles was westliche Welt war. Jetzt, einfach weg…. Geschichte, … und ein kleiner Wanderwagen mit ebenfalls kleinem Wanderer dabbei, der obendrauf auch noch siegen will: Über  all die Weiten dieser Ländereien die erhaben jetzt GUS heißen, selbstständig sind und z.B. wie Litauen, Lettland und Estland ein Teil des Weltwanderweges darstellen, der für die kommenden Monate angesagt ist.

Litauen, das erste Land liegt vor mir … ca 400 km sind hier wanderteschnisch geplant, ein Land fast so groß wie Bayern (65.000 Quadrat-km) und mit 2,88 Mio Einwohnern viel dünner besiedelt.

Naja, und Palemn wachsen hier wohl auch nicht … ein strammer Wind pustet mir scharf ins Gesicht, Schnee fliegt zusätlich um die kalten Ohren.

Flucht in die Touristen-Info hinter der Grenze ist angesagt, und erstmal für 3,50 € eine genaue Landkarte beschaffen. Dann verquatsche ich mich noch mit dieser so jungen Frau die mein Wanderleben so toll findet, bald nach London ziehen will und später weiter in die USA, erzählt sie mir…. Wanderleben, Auswandern, weg sein…. das ist schon recht litauisch sagt sie noch etwas resigniert.
„A Country without Future“ … Land ohne Zukunft (?) …. ich wundere mich: Die erste Touristen Info, wo man mir sagt: Ich betrete ein Land ohne Zukunft ….

Ok, das war schon persönlich und kein offizielles Programm.
Aber dazu später mehr… zuerst will ich selbst ins Land eintreten „ohne Zukunft“ … und schauen was ich finde, ob das Mädchen recht hat …