Schöne Kilometer.

Litauische Weiten in Sonne und klarer Sicht, welch Wohltat nach all den fiesen Wochen in Grau… dennoch zischt ein scharfer Wind über die matten Weiden, von Frühling (fast) noch keine Spur; aber hab den ersten Zitronenfalter gesehen, und die erste Biene meinte, im roten Iso-Band am kaputten Lenker des Wanderwagens eine Blume zu erkennen… noch etwas verpeilt das Tier.

Bei all den Flächen gibt sich die Landwirtschaft eher mittelmäßig: Litauen, fast so groß wie Bayern, produziert wohl längst nicht so viel wie unser größtes Bundesland; zu wenig geben die eher sandigen Böden her, Weizenanbau geht zwar, aber in geringerer Ertragsqualität als jener von fetter Braun oder Schwarzerde.

Zur Selbstversorgung reicht es aber dicke, ja sogar für einer der größten Industriezweige des kleinen Landes: Braugerste wächst hier gut, und Bier braucht das Volk nicht zu knapp.

So auch die Holzfäller, die seit Jahrhunderten dafür sorgen, dass für jeglichen Wald eigentlich (wie fast überall in Europa) nur das Wort „Holzplantage“ taugt in Litauen.
Neben Weideland fürs Rindvieh, und Weizenfelder, wächst hier jede Menge Holz, – Holz von hohen Waldkiefern die wie Birken, den sandigen Boden mögen.
Fette Eichenstämme sind hier nicht im Massen zu ernten, und die eleganten Buchen fehlen hier oben im kontinental Klima komplett.

Ganz anders als noch in Polen, fallen hier die Höfe aus; während drüben die polnischen Bauernhöfe groß und propper als richtige Unternehmen ihre Massen produzieren (dank neuer Agrarsubventionen der EU) sehen die litauischen Ländereien wesentlich bescheidener aus.
Nahezu etwas verfallen, und alt sind die oft an die 100 Jahre alten Holzhäuser in Leichtbauweise.

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