Nasse Schuhe trockenlaufen.

12.06.2016

Kilometer sind garnichts in Russland, deshalb nicht denken, – machen ist angesagt; laufen, laufen, laufen bis es schon verwundert das die Quanten das noch mitmachen.
Die sind wirklich wie gemacht für’s Weitwandern, habe überhaupt keine Probleme mit Blasen oder sonstigen Gehschmerz, zumindest noch nicht.

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Unterwegs auf der Horrorstraße, 30 km vor Luga. Schlimm: Scharfkantiger Bruchstein auf dem ansich breiten Randstreifen, machen das Wandern zusätzlich schwer. Ganz zu schweigen vom extrem lauten (Schwer)Verkehr.

Zum Glück regnet es nicht so ganz schlimm heute, ich kann somit gut in die Kilometer kommen.

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Ein Glück: Im Kaff Mshinskaya erkenne ich einen Laden in dieser altsovjetischen Bruchbude. Sogar noch mit dem Abakus wurde drinnen der Rubel abgerechnet. Abenteuerlich ...
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Wieder eine weite Wiesenlandschaft um einigermaßen den Moskitos zu entkommen, wird am diesen Abend mein Hotel-Wanderleben.

13.06.2016

Noch muss diese scheußliche Straße genommen werden, bis zur Stadt Luga. Ich flipp aus…. was fürein Wahnsinn…. wohin wollen die alle? Hier und dort gibts kaum Städte, also woher diese Autoflut?

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Der Luga-Fluss, mit typisch russischer Landschaft.

Luga: (36.000 Einwohner)
Jetzt wirds provinziell; diese mittelgroße Stadt verheißt endlich wieder Anschluss am Rest der Welt, finde aber nur nach langer Streiftour endlich ein Lokal mit WiFi, und erkenne, dass St. Petersburg mittlerweile tatsächlich weit weg ist; mit Englisch komme ich hier nun garnicht mehr weiter, spreche einige Leute an die eben leider auch sehr reserviert einfach weitergehen, eine Frau tat sogar so als belästige ich sie…
Naja, nicht zu vergessen das eventuell ein „Bomsch“ sein Unwesen treibt, unterwegs mit Bollerwagen auf Müllsuche …. glaube ich schon in den Denkblasen der Leute zu lesen …

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Hier, weit in der Provinz wirds nun doch etwas schrulliger. In solchen Plattenbauten wohnen die meisten Menschen in Luga.
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Auch die Kirche von Luga hat schon bessere Tage gesehen.

Hier bleibe ich erstmal, endlich wieder Cappuccino und Plov, das russische Reisgericht, schön fettig, günstig und sättigend, abseits von alltäglichen, ungesunden Pflichtgenuss, lediglich vorhandener Wurstwaren aus den dürftigen Ladentheken.

Gallerie… Bilder aus Luga und dem lieben “ Кафе Лужаночка  “

So, und nun wechselt auch der Weg; ab nach Osten auf eine ruhige, ja verlassene Landstraße nach Novgorod, dem nächsten Zwischenziel.

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Auf nach Novgorod. Die Beschilderung in Russand ist wirklich gut, und große Orte stehen auch in vertrauten Schriftzügen dort.

Och wie schön, jetzt marschiere ich über einen so viel ruhigeren Asphalt, durch eine herrliche Landschaft, so flach, so grün, so Russisch….  noch dröhnt der Wahnsinn von LKWs im Schädel nach all den Kilometern auf der M20 von Petersburg, laufe jetzt noch 10 km in den Abend hinein.

Russische Landschaften der flachen Novgoroder Oblast; besonders oft wuchert hier diese giftige Herkulesstaude, oft Kilometerweit.

Großangriff der Blutsauger, aber schnell schaffe ich das Zelt im hohen Gras und liege flach wie eine Flunder im Himmelreich…. Heineken Bier, Karoffelsalat und Tomaten, anschließend 10 Std Wolke sieben.

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Wer sieht mein Zelt? Versteckt an weiter Wiese ...

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