Mazedonien (10.06.2015) Stadt: Skopje ( 589.000 Einwohner )
Mazedonische Moneten: 61 Denar sind 1 €
Davon sind ca 15.000 Denar das durchschnittliche Einkommen in Mazedonien, was 250 Euro ausmacht. Dadurch erklärt sich das unglaublich niedrige Preisniveau, was im Übrigen in Albanien und Kosovo ungefähr das gleiche war.
Somit ist mal ein Urlaub in Deutschland für ein Mazedonier (oder Albaner) ein wahrer Alptraum. Man stelle sich vor unsereiner würde in einem Land kommen und für ein Essen ca 60 – 80 Euro im Restaurant bezahlen, oder der Kaffee kostet fünf Euro ….. so fühlt es sich aber ab wenn ein Mazedonier unser schönes Land besucht …
Auch hier, wie eigentlich überall auf dem Balkan, wütet ein immer dramatischer werdendes Armutsproblem: 30% der Mazedonier leben in echter Armut, können nur eingeschränkt zum Arzt, oder müssen zur Lebensmittelhilfe. Die andere Seite sind ca weitere 30% der Bevölkerung, die sich auf Landesniveau alles leisten können. Jeweils ein Drittel der Menschen im Land leben entweder völlig arm, ein weiters Drittel sind auskommend, leben vom Nötigsten, und wieder ein Drittel sind “reich” , also wohlhabend, fahren Auto, füllen die Bars, oder leisten sich einen Urlaub (meist in Nachbarländern wie Bulgarien oder die Türkei)
Tatsächlich war es mal besser; noch zur Wende in den neunzigern gab es einen gewissen Aufbruch, und später nochmal einiges an Wachstum durch die vielen Auswanderer die ihre Angehörigen Daheim kräftig unterstützen mit Geldüberweisungen.
Doch seit ca zwei Jahren kollabiert die ohnehin schwache Wirtschaft des kleinen Landes besonders schlimm; gut 60% aller Jugendlichen hier sind ohne Job, 45% insgesamt finden keine Arbeit mehr und eine Besserung ist kaum in Sicht; wie im Kosovo, oder Albanien automatisieren sich mehr und mehr Arbeitsplätze entweder ins Abseits (durch billigere/effizientere Produktion im Ausland) und durch die billige Konkurrenz (etablierte Infrastfukturen z.B. im Lebensmittelsektor -Lidl, Carrefour, oder Zwischenhandel) gelingt kein flächendeckender eigener Betrieb im Land, – oder die Korruption verhindert einen einigermaßen gesunden Wettbewerb, da die Politiker und Wirtschaftseliten auch die letzten 10% ihrer Gewinnmaximierung unbedingt “brauchen”, anstatt ein bischen Luft zu lassen für die, die noch nicht am Markt teilhaben. (Kurz & bündig)