Mazedonien (13.06.2015)

Geht doch: Trampen klappt, nur 20 Minuten gewartet und schon bin ich einen Kilometer vor der griechischen Grenze gelandet. Jetzt aber erstmal ein Plätzchen für die Nacht suchen und morgen in aller Frische rüber ….
(Bild: Tolle Wiese, aber Zeckenalarm total; konnte sie kaum zählen, muss das Zelt zumachen, und das bei abentlichen 28 Grad *schwitz*…

Mazedonien (13.06.2015) Stadt: Bitola ( 83.000 Einwohner )

Also dann weiter, trotz Mitkos tolle Essenseinladung, ziehe ich aus Ohrid – wieder mit dem Bus weiter, diesmal aber als fast einziger Fahrgast; zuvor musste ich noch die 65 km von Kičevo nach Ohrid stehen, so voll war der Bus…. aber jetzt komme ich eben in ein wirtschaftlich dermaßen totes Gebiet, dass kaum jemand hier noch unterwegs ist. Bitola ist die drittgrößte Stadt Mazedoniens, liegt 23 km von der griechischen Grenze entfernt und ist somit das letzte Reiseziel für mich in Mazedonien. Leider hat Couchsurfing wieder nicht funktioniert. Fünf Anfragen bei Einwohnern in Bitola gingen ins Leere -wie immer eben, einen Langzeit-Reisenden aufnehmen scheint den meisten wohl nicht geheuer…. dabei dachte ich mal einst, es sei genau umgekehrt… Bitola wirkt erwartungsgemäß trist und typisch post-sozialistisch mit entsprechenden Zerfallserscheinungen. Zudem kommt auch noch, dass es hier überhaupt keine Verbindungen ins nahe Griechenland gibt…. die Bahngleisen rosten schon seit zwei Jahrzehnten ungenutzt und Busse dürfen noch nicht einmal verkehren; der griechische Staat hat keinerlei Interesse zu Beziehungen nach Mazedonien, mit dem es ohnehin im Streit wegen seines Landesnamen liegt; Mazedonien heißt genauso wie die Nordgriechische Region “Makedonien” was für die Griechen unerhört ist. Mazedonien soll gefälligst anders heißen …. Jaja, dafür sitze ich jetzt hier fest und muss mir nun unverschämte “Angebote” von den Taxifahrern anhören, die hier gelangweilt am baufälligen Busbahnhof herumlungern. “30€ für die Fahrt zur Grenze” – natürlich mit dem wohlbekannten “best price for you – my friend” …. ich finde heraus, dass der reguläre Taxipreis dorthin aber nur fünf Euro kostet ….. habe aber keine Chance als “Tourist” und muss ein Vielfaches hinblättern…. mache ich aber nicht, gehe erstmal ein wenig Bitola anschauen, lass mir Zeit denn in Gegensatz zum Geld habe ich die ja und werde später dann trampen an der Ausfallstraße nach Griechenland….. auch wenn das tausend Jahre dauern soll !!!

(Bild: Bitola im Süden Mazedoniens, nahe der griechischen Grenze)

Mazedonien (13.06.2015) Stadt: Ohrid ( 45.000 Einwohner )

Jaaa, und es gibt sie doch noch hier: Die freundlichen Mazedonier in Ohrid, die nicht nur auf die Geldbörse gucken…. Mitko (links) hatte eigentlich IT studiert, fand aber in seinem Land damit keine Anstellung. Also eröffnete er mit dem “Dr. Falafel” wohl den ersten Falafel Laden in ganz Mazedonien, wahrscheinlich auch den einzigen rein vegetarischen dazu, da die Mazedonier nahezu immer und überall Fleisch in Massen vertilgen müssen. Wir kommen ins Gespräch und Mitko weiß zu erzählen, dass fast alle seine Komolitonen ins Ausland abgewandert sind. “Ohrid hätte sich halbiert” – fast alle jungen Leute hier wollen weg oder sind es schon breits. Sein Falafel Geschäft aber läuft, zumindest jetzt im kurzen, mazedonischen Sommer. Acht Monate im Jahr ist hier nämlich alles noch toter, dke Touristen kommen ja alle auf einemal wie ein Tsunami hineingeschwemmt, und sind genauso schnell auch wieder fort. Irgendwas muss Mitko an unserem Gespräch besonders gefallen haben, als ich zahlen wollte, lud er mich ein. ….. Ein Essen umsonst in Ohrid, ich bin positiv verwirrt…

Mazedonien (13.06.2015) Stadt: Ohrid ( 45.000 Einwohner )

3,50 € kostet der Bus von Kičevo nach Ohrid. Ganze 65 km durch kurviges Bergland, doch eigentlich recht teuer für Mazedonische Verhältnisse. Auch im Supermarkt komme ich schnell auf sieben – acht Euro für ein komplettes Verpflegungspaket für den Abend. Noch teurer wird’s dann im schrecklichen Touristennest Ohrid. Eigentlich DAS Highlight im Lande, idyllisch am See liegend mit ganz viel Geschichte, alten Kirchen, Moscheen und sogar mit großer Burgfestung samt langer, gewundener Mauer drumherum. Leider aber alles plötzlich mit wahnsinnigen Massen an Pauschaltouristen die sich aus unzähligen, Ufo-artig aussehenden Riesenbussen ergießen und den Ort jeden Reiz nehmen. Wo kommen die aufeinmal alle her? Ich drängel mich dazwischen und höre eigentlich immer polnisch…. also daher! Noch nicht einmal im See baden ist drinn, der ist hier auf Kilometer zugebaut, gesäumt von Restaurants, einem neben dem anderen. Ich schwitze bei 32 Grad und muss mal wieder einsehen, je besser ein Ort auf Fremdenverkehr eingestellt ist, um so schlechter ergeht es dort mir; einfach alles was menschlich kommunikativ funktioniert, KOSTET, alles was man zum Leben sonstwo nebenbei bekommt, ist hier das große Geschäft. Uff, schnell weg aus dem Souveniersumpf in die triste Vorstadt zum schrulligen Busbahnhof; hier finde ich auch wieder eine Cola zu Landespreisen, inclusive lautes, mazedonisches Puplikum. Ich muss weiter, Bitola im Süden nahe der grichischen Grenze wollte ich eigentlich morgen erreichen….
(Bild: Touristenkulisse Ohrid)

Mazedonien (12.06.2015) Stadt: Kičevo ( 33.000 Einwohner )

In Kičevo treffe ich noch einige Leute die fast alle in gutem Englisch irgend was zu fragen hatten; nicht oft kommen Reisende in ihre Stadt, heißt es. Mazedonier sind ein Auswanderer-Volk, gut eine halbe Million leben überall in der Welt um Daheim der Wirtschafts-Dauerkriese zu entkommen. So spendiert mir auch ein Emmigrant aus Missouri (USA) ein Bier, der soeben auf Haimatbesuch vor Ort ist.
Erwartungsgemäß, erklimme ich einen der Berge etwas abseits der Stadt und sichere mir mal wieder einen special-premium Platz in der Wildniss,für die Nacht im Zelt. (Bild: Aussicht vom Schlaflager oberhalb des albanischen Teils von Kičevo, zweites Bild: Türkisches Viertel am Stadtrand. In Mazedonien leben schon seit Jarhunderten ethnische Türken)

Mazedonien (12.06.2015) Stadt: Gostivar ( 42.000 Einwohner )

Die Leute hier sind zwar echt nett, aber warum schafft es so selten jemand, ein vernünftiges Bild von mir hinzukriegen ???? Siehe Bild: Ich auf dem Hauptplatz mit der Kirche im Hintergrund; Ich bin zu sehen, ca 60% Pflasterstein und einen Hauch von Kirche im Hintergrund. Soviel dazu. Gostivar, eine Kleinstadt tief im Westen Mazedoniens liegt nahe großer Berge, die bis 2700 m die Grenze zu Albanien bilden, ganz oben liegt noch Schnee. Zu sehen gibt es hier zwar wenig, aber egal; ich interessiere mich auch für die Kleinstädte die nahezu unsichtbar auf der touristischen Landkarte sind, schaue mir dort das Leben an, lasse mich einfach treiben und plaudere mit den Leuten hier. Zeit habe ich, und nehme den nächsten Bus in den Ort Kičevo, ca 40 km weiter, tief in den Bergen gelegen. Dort könnte ich besser hinaus in die Wildniss um dort gegen Abend zu zelten …

Mazedonien (12.06.2015) Stadt: Skopje ( 589.000 Einwohner )

Soooo, nach drei Tagen hier im “Lounge Hostel” ziehe ich nun wieder weiter. Drei Tage sollten es schon sein in Skopje; viel entdecken und viel schlafen. (das Bett im 8-Bett Zimmer war toll) Für neun Euro die Nacht und Essensausgaben von weiteren acht Euro, bin ich zudem hier wirklich billig durchgekommen. Doch jetzt hab ich wieder Lust auf Draußen, Lust auf Zelten in den Bergen, und davon hat Mazedonien ja genug; ich ziehe heute weiter zum Ort Gostivar, um von dort weiter in die Berge zu gelangen. Dort will ich übernachten um morgen bis nach Ohrid am See zu kommen. – Immer Richtung Süden…..

Mazedonien (10.06.2015) Stadt: Skopje ( 589.000 Einwohner )

Nun zu mir: Großer Aufstieg ist nun angesagt; von der Stadt in der Niederung hinauf zum “Melenium Cross”, dem Hausberg Skopjes.

Gut 600 Höehenmeter und insgesamt vier Stunden Klettermarsch stehen mir bevor. Ein Kampf auch gegen die Faulheit der lezten Wochen, gegen den Schwabbel am Bauch…… lauf, lauf…. damit du wieder stramm wirst (!!!)