1800 Kilometer Russland, eigentlich auch ein Erfolg bei all den tollen Leuten und Erlebnissen, fußläufig durch das alte, kulturelle Herz dieses Riesenlandes von St. Petersburg über Moskau bis Kazan, weit hinten an der Wolga.
Eine Story für sich, offenbar und erstmal abgeschlossen.
Es geht weiter im Wanderleben, nach all den Monaten dennoch auf einmal viel zu plötzlich, musste gestern noch alle Pläne komplett über den Haufen werfen, Heiligabend mit Freund Georg in Trier, sowie Silvester mit Jürgen im angesagten Lokal „More“ in Berlin-Schöneberg, wo ich eingeladen war, muss jetzt weichen, denn erst gestern erfuhr ich von diesem „Civil March for Aleppo“ und es war passiert: Wie besoffen, ja besessen hatte ich keine Chance mehr zu wiederstehen, da muss ich mit….. nur noch drei Tage und ca. 3000 Leute machen sich auf den Weg zum Friedensmarsch von Berlin nach Aleppo (Syrien).
Keine Ahnung wie das dort am Morgen des 26.12 am riesigen Hangar des alten Flughafens Tempelhof abgehen wird, ob da gleich tausende mitmachen, oder sinds viel weniger?
Jedenfalls verspricht die Website www.civilmarch.org/de … eine nun wirklich tolle Aktion, Zigtausende Unterstützer bekunden bei Facebook ihr Interesse, …. laufen für eine bessere Welt ….bis in die ehemalige Millionenstadt Aleppo in Syrien, die zu 70% komplett zertümmert ein Sinnbild dieses abscheulichen Krieges aus unseren Medien nur zu gut bekannt sein dürfte.
Ob es wirklich bis dorthin geht ist natürlich nicht klar, zudem auch nicht wirklich wichtig. Was zählt ist mitmachen, (irgendwas) tun und Aufsehen errregen, so weit wie möglich den selben langen Weg fußläufig zurücklegen wie schon zuvor 1,5 Millionen Flüchtlinge – nur auf entgegengesetzter Route, von Berlin über den Balkan und durch die Türkei.
Ich jedenfalls sitze jetzt bereits im Zug, komme spät in Recklinghausen an, schlafe dann wohl erstmal noch und packe den kompletten Wanderwagen zurecht.
Weihnachten läuft nebenbei, muss früh in die Haia, morgen geht der nächste Zug schon um sieben nach Berlin, wo ich in insgesamt vier Regionalzüge über acht Stunden unterwegs sein werde… nur so kriege ich den dicken Wanderwagen voller praller Winterklamotten, Schlafsäcke, Thermomatten, und, und, nach Berlin. (In den schnellen IC’s passt der nicht rein)
Es war Freund Georg der mir noch die Tikets sponsorte, genau jener lieber Partner an meiner Seite der sich so sehr auf das gemeinsame Fest freute, aber selbst erkannte wie wichtig heute – gerade in diesen Tagen einer neuen (wut)bürgerlichen Hass-Lust gegen Fremde(s), eine Kundgebung des miteinanders, der Menschlichkeit ist.
Vielleicht sehen viele nicht die Absicht oder Sinnhaftigkeit einer solchen Aktion, aber egal, lass uns darüber reden, lass uns auffallen. Ich will mitmachen, – soweit die Füße tragen.