Albanien (05.06.2015) Ort: Barbullush ——– Inmitten tiefster Dörflichkeit liegt er nun: Unser Campingplatz für heute. Rainer fand ihn eher zufällig auf dem Hinweg hier in Nordalbanien als wir uns trafen. Rätselhaft ist uns aber wirklich die absoloute Abgeschiedenheit des Platzes jenseits des Meeres, abseits der Berge und fern jeglicher Seen…. nur Acker und nochmals Acker. Beim lebendigen Dorf Barbullush finden wir nur mit Mühe den Platz. Den Platz? …..Es ist mehr, finde ich erst jetzt nach durchschlafener Nacht im Zelt direkt neben Loui heraus: Der Campingplatz mit sehr gutem Restaurant mitteleuropäischen Standards, sowie vorbildlichen Toiletten und Duschen wird von der holländischen Familie Wesselingh geführt, deren “Moeder Catherine” (Mutter Katarina) hier zuvor Großes geleistet hatte. Mit 70 ist die rüstige, alte Frau zuerst nach Albanien gekommen und schaffte 1996 genau hier ein Hilfswerk gegen die Armut zu errichten. Zwischen Restaurant und Campingwiese, schaue ich in der Kapelle und den Sozialräumen der Anlage die unzähligen Fotos an, die überall an den Wänden vom Schaffen einer großartigen Person erzählen. Heute lebt die ganze Familie von dem Betrieb des Platzes und dem Lokal in fast albanischem Preisniveau. Folglich besiedeln ausschließlich holländische Wohnmobile den Platz, wohl geschuldet durch die nationale Berühmtheit der Sache, wie käme man sonst auf die Idee hier auf dem albanischen, platten Land zu Campen? Weitere Berühmtheit erlangte das Unterfangen zwischen den Jahren 2010/11 als die ganze Gegend nach extremen Regenfällen meterhoch unter Wasser stand; Lastwagenweise erreichten Hilfsladungen aus Holland den Ort, wo die Not derzeit unbeschreiblich sein musste. Mutter Katarina starb Anfang 2015 mit 92 Jahren.

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