wohin ich mich lege, ist eben mein Bett

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Wenn ich mit offenen Augen wandere, entdecke und erfühle ich unzählig viele Schönheiten: in den tiefen Wäldern der Aquitaine (nahe Bordeaux) oder auf dem sanft gewellten, bunten Ackerland, das in der Ferne wie ein Flickenteppich aussieht. Alles kommt mir wie eine sich immer wiederholende Mahnung vor, die mir sagt, wie groß diese Welt ist und wie klein ich es bin, der mit schmerzendem Fuß dies alles zu bezwingen versucht. Mit Erfolg: Dank der Hilfe vieler so gastfreundlicher Franzosen wie Mme Marie aus Moustey, die mich zwei Tage in ihrer Villa aufnahm. Zuvor danke ich noch den Roma (auch bekannt unter der diskriminierenden Bezeichnung „Zigeuner“) für die geselligen Abende in den Wohnwagencamps von Bayonne. Dank an die Familie Le Pin mit ihrem „Garten“ so groß wie der Südpark in Recklinghausen, an Denis in Bordeaux, an Armand, dem Comiczeichner in Angoulème, an Aurélie in Poitiers, an Mélanie in Tours, Florian, dem Deutschen, in Blois, Cédric dem 2,07-Meter-Mann in Orléans, Pat und zahlreichen Kindern in Arteney, Pascal, ja ganz besonders meinem lieben Freund Pascal vom Montmartre in Paris und noch so vielen mehr … Auch die netten Bauern sind mir hier eine große Hilfe. Zwischen den Städten sind es oft zwei, drei Tagesmärsche, und ich brauche zum Abend einen sicheren Lagerplatz für das Zelt. Hier kann ich in den Wäldern, aber lieber bei den Bauern auf der Wiese übernachten. Geschützt vor Wildschwein und Co. lausche ich den Stimmen der Nacht und schlafe mit der Dämmerung des Abends ein … Ist das ein Leben wie Gott in „Frankreich“? Ganz gewiss nein. Ich esse oft kalte Küche aus den Supermärkten (wenn solche überhaupt auf dem Weg liegen) und trinke den Wein für drei Euro (alle zwei Tage)! Ich gehe nie in Hotels und trinke oft auch nur Leitungswasser.

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