Da muss ich hin; 31 Kilometer nördlich, eben ganz anders gelegen als mein fortsetzender Wanderplan, liegt dieses Susdal, eine der ganz alten Haupt, handels und Fürstenstädte. Mit dem Bus diesmal, für 1,10€ hinüber in die historische Kleinstadt.
Vor mindestens 1200 Jahren dürfte hier schon eine für damals typische, hölzerne Siedlung gegeben haben; einst umgeben von tiefen Urwäldern, konnte Susdal sich in Ruhe erst zum Marktplatz, dann zum Fürstensitz entwickeln.
Die Wälder drumherum, sowie die Abgelegenheit in den ewigen, platten Weiten boten Schutz vor wilden Horden und organisierten Angriffen.
Nachbarschaft war hier eben sehr weit weg, und Nachbarschaft bedeutete im Mittelalter oft nichts Gutes.
Susdal liegt zudem noch auf fruchtbarem Boden, noch heute ist die Stadt von Weizenfelder umgeben, die vielen Zwiebeltürme und Kirchen tauchen nach 40 minütiger Busfahrt diesig in der feuchtheißen Sommerluft am Horizont auf.
Zwei Kilometer vom Zentrum entfernt allerdings, entladet der Bus seine Fracht, alles steigen in irgendwelche Taxis, ich aber laufe…. ahne das Zentrum vor mir.
Heute noch ist Susdal ein Kleriker Zentrum mit drei aktiven Klöstern, einigen auffäligen Kirchen und einer großen Geschichte, ziehe durch ein überschaubaren, sehr touristischen Ort.
Im Mariä Gewandniederlegungs Kloster (uff, was für ein Titel) ist mal ein Selfi angesagt.
Hier im susdaler Kreml finde ich noch eine der seltenen altrussischen Gebäude, an die 800 Jahre alt.
Die über 760 Jahre alte Mutter-Gottes-Geburtskathedrale, neuzeitlich aufgehübscht mit Sternchen auf den Kuppeln.
Der susdaler Kreml: Der Erzbischofspalast seit langen Zeiten, heute noch immer kirchlich genutzt, sowie Touristen und – Hochzeitskulisse.
Russische Hochzeit mit höchster historischer Kulisse, am Erzbischofspalast.
Susdal verteilt sich locker in verschiedene Gebiete. Für ständige Moskitos sorgt der sumpfige Fluss zuverlässig.
Tolle Ausblicke auf eine altrussische Kleinstadt, die ehemals als Fürstensitz über die Zeit zum Kirchen, Kloster, Klerus Zentrum wurde und heute noch ist.
Noch drei aktive Klöster gibt es heute im kleinen Ort Susdal.
Da staunt auch Gurkendame Ludmilla; Susdal wirkt wie ein Kirchen-Freiluftmuseum.
Der zentrale Markt in Susdal, schon vor 600 Jahren ein belebter Handelsplatz, heute voller Touristen.