600 km zu Fuß durch Deutschland (15.10.2015) Stadt: Braunschweig
Einen Tag für Braunschweig: Durch die Alstadt in den modernen Einkaufspark “Schloss Arkaden” endlich dem fiesen Dauerregen entfliehen. Spannende Begegnungen mit Leute und der Stadt selbst finde ich hier, an dem Stand “Braunschweig 2030” – besser Leben“ diskutiere ich mit Studenten über das was heute und morgen wichtig ist in solchen Städten. Zu nörgeln hat der Passant bekanntlich ja genug, nicht würdig schon all das erreichte, nicht gesehen (oder nicht gewollt) das was alles funktioniert. Der Dialog mit den Bürgern kann aber auch anders, erkennen was wichtig ist, kritisch bleiben aber nicht vergessen was bereits gut läuft oder gelaufen ist; z.B. der soziale Wohnungsbau, ein oder DAS zentrale Thema des Städtebaus überhaupt. Was nützen all die Verschönerungen auf hohen Niveau wenn eine Stadt keinen WOHNRAUM bietet um ein Teil dieser zu werden/bleiben? Gut geschafft in den 50er – 60er Jahre, wo für Millionen Menschen mit wenig Einkommen sicherer Wohnraum entstand. Und heute ? Kaum: Lediglich oder sogar ganz viel, entstehen neue Wohnungen im LUXUS-Segment, schike “Lofts” ob in Berlin Kreuzberg oder eben in München. Hochhäuser für “Immobiliensammler” die schon viel “Betongold” horten, ja oder eben schon die eine oder andere Familie mit Einzelkind auf 120 Quadratmetern, wohlgemerkt mit gut 7000 € Gesamt-Nettoeinkommen. Das betrifft allerdings ca 10 bis 15% der Menschen in diesem Land, die anderen 85% stehen außen vor, müssen “härter ran” mehr arbeiten, mehr Miete blechen, – die größte Um-Verteilungs-Maschiene der heutigen Zeit, von unten nach oben …..Klar, warum zahle ich wohl satte 3,50€ für die Tasse Kaffe im Münchner Zentrum? Weil die vermögenen Vermieter immer schlimmere Summen für ihre zentralen Räumlichkeiten in den Städten verlangen. Und arm, oder direkt darauf angewiesen sind diese Immobilienbesitzer ganz gewiss nicht…. Zurück zu Braunschweig: 250.000 Menschen sind hier Zuhause, mittlerweile wächst die Stadt wieder, gut um 1% im Jahr und schon fehlt es an Wohnraum. Ein Dilemma, wo vor 60 Jahren noch viel Land im kommunalen Besitz waren, Großunternehmen und Industrie breit für die vielen einfachen Angestellten auf eigenen Grund bauten, scheffelt sich heute jeder der etwas Acker Stadtnah besitzt in unmöglichsten Wucher; Geldgier wo nur der Blick hinfällt, Sozial ja, aber bitte nicht auf meine Güter…. die Welt ist doch groß genug, warum soll gerade ich was “verschenken” (naja, eine Million für etwas Grund, statt das drei oder vielfache) -stimmt, die Welt ist groß, für alle genug, jedoch nicht für die Gier weniger (ich weiß, altes Sprichwort) ….. Und somit gilt mein Apell: Wohnraum! Gesetze für die Schaffung dafür durchbekommen. Die Welt wird voller. Enteignung? – sagt eine ängstliche Stimme…. Ganz klar: Nein, aber sicherlich eine “Enteignung” auf das Recht Extrempreise zu verlangen. (Bild: Die Stadt zu Füßen der kleinen Bürger…. zumindest einmal hier am Stand in den Schloss Arkaden)