600 km durch Deutschland (05.10.2015) Stadt: Beckum (37.000 Einwohner)

Wieder verabredet zum schlafen, diesmal im Kontaktnetzwerk “Planet Romeo” wo heute für Rheda Wiedenbrück eine Couch bei Maik angesagt ist, satte 44 Kilometer also die nach meinen Sohlen verlangen. Von Hamm ziehe ich entlang der Straße bis Beckum, esse dort noch die Pizzareste vom Vortag, die Püppi mir spendiert hatte und muss rasch weiter. Sind noch reichlich Kilometer… (Bild: Pause auf dem Markt in Beckum)

600 km durch Deutschland (05.10.2015) Stadt: Hamm 178.000 Einwohner

Aufwachen auf dem provisorischen Feldbett in Püppis Küche. Endlich gehts wieder besser, gestern noch war ich total schlapp, immernoch fertig vom Durchfall davor…. und Püppi war so gut zu mir, dass ich heute alle Kräfte habe um eine lange Tour zu schaffen. Auch Püppi tritt heute in einem Möbelhaus in Münster auf und wir müssen früh raus..
Mann, was für ein tolles Treffen mit einem tollen Menschen; Danke Thomas, dafür dass ich in Dein spannendes Leben schauen durfte.

600 km durch Deutschland (04.10.2015) Stadt: Hamm 178.000 Einwohner

Da isser: Der weltbekannte Püppi, hier mal mit Otto Waalkes um nur einen der vielen Promis zu nennen, mit denen Thomas alias Clown Püppi so zu tun hatte.
Thomas ist eigentlich seit 33 Jahren als Postbote schon ohnehin bekannt in seiner Stadt und als Clown kennen ihn schon viele aus Kindeszeiten als er vor 29 Jahren zum ersten mal auftrat. Seit dem hat er sich in der Clown-Szene einen echten Namen gemacht; wer einmal nach ihm googelt, sieht sofort: Der ist wirklich ein “Clown Schwergewicht”. In Püppis Wohnung sah ich all die Fotos, von der schwedischen Königsfamilie bis zu Norbert Blüm waren alle gern dabei wenn der bekannte Clown auf Galas oder Wohltätige Events Kinder zum lachen brachte. Auch zusammen mit Clown Legende Oleg Popov vom russischen Staatszirkus, oder eben auch mal mit mir, an diesem Tag in Hamm.

600 km Deutschland: (04.10.2015) Stadt Hamm: 178.000 Einwohner.

Au waia, vier Tage nix geschrieben, vier Tage kein Internet; straffe Tagesziele und “Termine” mit Gastgebern in den Städten entlang des Weges machen das Wanderleben zum Arbeitsleben…. Egal, rückblickend war alles einfach mal wieder unglaublich: Letzten Sonntag war ich schnell wieder fit und wurde von Papa in Werne abgesetzt. Zog durch einer der wohl unbekanntesten Großstädte der Republik, Hamm in Westfalen wo es allgemein heißt: “ In Hamm kommt keiner an Clown Püppi vorbei” – was auch für mich gilt mit meinem Gastgeber Thomas alias “Püppi” – ein Hammer Urgestein, bekannt wie eben ein bunter Clown. Der fand mich ja in einem der Gastfreundschaftsnetzwerke im Internet und lud mich zu sich ein. Begeistert von meinem Wanderprojekt freute sich “Püppi” dass ich mich für ihn entschied; noch zwei andere Einladungen musste ich leider absagen, kann ja nur auf einer Hochzeit tanzen ….
(Bild: Mit Thomas vor der Paulus Kirche in Hamm, dem wohl einzigen markanten Bauwerk dieser eigentlich großen Stadt)

Deutschland (03.10.2015) Werne -Stockum

Drama-Drama-Drama: Schon im Morgengrauen knallte es gewaltig; mein Bauch entscheidet sich promt nach hinten völlig zu explodieren…. und das mitten über alle Schlafsäcke, Klamotten und Zeltinnenraum. Eigentlich wollte ich das jetzt garnicht schreiben, aber was das Leben eben schreibt, steht eben auch hier.
Naja, eben Durchfall ist angesagt, und alles ist jetzt total versaut, zwei Päckchen Taschentücher sind da eh ein Tropfen auf dem heißen Stein, und letztendlich nach zwei Flaschen Mineralwassser nutze ich notgedrungen auch die Apfelschorle zur Reinigung meiner selbst. Irgendwann, wo alles verpackt, einigermaßen sauber verstaut ist, warte ich an unter der Linde (Bild) auf die nahende Rettung; Die Familie aus Recklinghausen eilt herbei um im Not-schnell-Dienst alles durch Waschmaschiene und Trockner zu jagen, -Zuhause eben, da die nächsten Tage kein Gastgeber sowas machen könnte und zudem noch alles zu ist heute; Feiertag, morgen Sonntag. Also kein Wäschedienst, kein Reinigungskram, kein garnichts…… passiert sowas mal in Polen oder Russland, muss ich da irgendwie durch, aber noch (noch) sind meine Lieben nah und alles wird wieder gut. Papa bringt mich heute gegen Mittag zurück nach Stockum und ich ziehe weiter – mit reichlich Anti-Durchfall-Tabletten…. die erste Hürde dürfte genommen sein…. *seufz*

Deutschland (02.10.2015) Waltrop (29.000 Einwohner)

Mooooorgen …. aufstehen, die erste Nacht ist wunderbar vollbracht. Viel lecker Bier mit deftig Wurst und Brot wie es sich für einen waltroper Bauern gehört gab es gestern Abend, nach erstmal 15 km Fußmarsch. Uff, da kann ich auf der gemütlichen Matratze, die provisorisch in der Wohnstube für mich zurecht gemacht, kaum noch hoch kommen. So lasse ich mir das Wanderleben gefallen. Jedoch, heute, morgen und bis Bielefeld habe ich keine Übernachtung im Warmen gefunden. Draußen liegt der Morgendunst im tiefen Frost. Die nächsten Nächte im Zelt werden ganz anders aussehen…..

Deutschland (01.10.2015)

Wer will denn da auf Wanderschaft mit? Der kleine Ben, mein Neffe, übt sich schonmal als Fernwanderer. Mama und Ben müssen nochmal hinterher, erwischen mich an der langen Straße zwischen dem Schiffshebewerk Henrichenburg und Waltrop um noch einiges zu ergänzen; hab mein Ladekabel fürs Handy vergessen, den Packen Landkarten sowie die dicke Wollmütze. Eine kurze Pause am Auto sowie Spielaktion mit Ben am Wanderwagen sind angesagt, – und eben nochmal Abschied nehmen. Diesmal aber schmerzt es wieder sehr im Herzen; mann, sind doch nur zwei Monate bis Riga….

Deutschland (01.10.2015) Stadt: Datteln (36.000 Einwohner)

Welch schöne Heimat: Über den Datteln-Kanal mit Blick aufs alte und neue Kraftwerk. 11 Jahre war das mein Weg zur Arbeit, wo ich heute nun mit dem Wanderwagen gen Osten ziehe. Da kommen Erinnerungen hoch ohne Ende.
Auch das Ziel heute liegt gleich neben, dem “Baumdienst Ribbrock” meiner alten Firma; Bei Michael, einem alten Arbeitskollegen auf dem Bauernhof in den Waltroper Rieselfeldern bin ich heute verabredet. Dort bei dessen Familie bin ich zu Gast und übernachte nach der ersten Tagesetappe.