Albanien (29.05.2015) -Stadt: Durres (270.000 Einwohner) —— Genau gegenüber von Apulien geht’s weiter, gegenüber von Italien, in einem noch so unbekannten Land, auch wenns noch in Europa liegt… Albanien: mit 27.000 Quadratkilometer etwas kleiner als Belgien, mit knapp 2,8 Mio Bewohnern allerdings viel weniger bevölkert. Somit ballen sich schonmal ein Drittel aller Albaner in den Städten Durres und Tirana, die nah beieinander liegend den mit Abstand größten Wirtschaftsraum des kleinen Landes bilden. Durres kennt kaum jemand in unseren Breiten. Als “Durazzo” kennen es die (Süd)italiener schon besser, auch weil historische Verbindungen zum römischen Reich bestehen. Dennoch, ich bin etwas aufgeregt: Endlich mal wieder ein ganz neues Land in dem ich noch nie war; Albanien kennt man ja, aber dann höchstens vom Arbeitsplatz wo albanische Putzfrauen, oder auf dem Bau diese manchmal nicht einfach einzuordnenden Südländer vorkommen. Klar, über 1,5 Millionen Albaner leben heute in aller Welt, wanderten schon seit je aus ihrer herb-schönen Heimat aus, die von schlimmster Diktatur über schwere Armut bis zur heutigen Top-Liga der korruptesten Gesellschaften alles kennt. Die Armut ist geblieben, der Diktator ferne Geschichte, und dieses Land ist immernoch “wild” – so formulierte es mein tirolischer Freund Andy noch kürzlich gern, wobei genau eben dieses Albanien heute noch das ist, was Italien um 1950 war; Eselskarren, Holperpisten, Wildniss und einfachster Feldbau wo sich uralte Lastwagen die Straßen mit schwer an Heuballen tragenen Bäuerinnen teilen, sowas vermisst derjenige in Italien heute, wer dies damals dort gesehen hatte.

(Bilder: Ankunft im Hafen von Durres, der zweitgrößten Stadt Albaniens an der blauen Adria. Ausweiskontrolle, Polizisten, ja….und endlich mal wieder ein Geldumtausch.)

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