600 km zu Fuß durch Deutschland (09.10.2015) Stadt: Großenheidorn (3.000 Einwohner)
Die Internet Sitzung sprengt mal wieder jeden zeitlichen Rahmen, schreibe, lese und kontaktiere bei Couchsurfing & Co für die nächsten Städte die Profile. Schnell haste ich dann hinaus, schon fünf Uhr und grauer gehts momentan nicht mehr, so finster diesig ist dieser Tag heute…. Steinhude streckt sich elend lang, und dann noch dieses Großheidorn, die Nachbargemeinde, nahtlos verwachsen Haus an Haus und kein freier Flecken, ja Wald in Sicht. Schneller und schneller trabe ich entlang der Ausfallstraße bereits schon zwei oder drei Kilometer im Sauseschritt, bin heftig müde und erkenne das Ziel, einen Wald irgendwo hinter der Stadt nicht mehr im Tageslicht zu erreichen. Einkaufen müsste ich ja auch noch, erledige das noch und zahle genau vier Euro für Fertig-Nudelsalat, Reisopladen mit Schockoladenüberzug und einer kleinen Flasche Bier. Die Wartezeit an der Kasse mit Blick auf die bedrohliche Finsterniss draußen macht mich ganz irre; ich muss umdisponieren und steuere instinktiev diese kleine, schöne Dorfkirche an, frage mich durch bis zum Pfarrhaus in der Nähe. Das Licht geht an, und ein ganz junger Pastor, so in meinem Alter etwa, erweicht sich meiner Geschichten als Fernwanderer und lässt mich im Büro des Amtshauses mein Lager aufschlagen. Im Saal versammelt sich eine Kicker Gruppe, während ich so gemütlich im beheitzten Raum nebenan den lieben Gott wieder mal sehr dankbar sein kann.
